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Umfrage: SPD stürzt auf Rekordtief von 20 Prozent

Archivmeldung vom 04.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die SPD ist in der Wählergunst der Deutschen auf ein neues Rekordtief gefallen. In der wöchentlichen Umfrage des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL stürzte sie im Vergleich zur Vorwoche um 3 Punkte auf 20 Prozent ab.

Es ist der niedrigste Wert, den das Forsa-Institut je für die Sozialdemokraten gemessen hat. Die Union stieg um 1 Punkt auf 36 Prozent. Auch die drei kleinen Oppositionsparteien konnten sich verbessern: Die Linkspartei kletterte um 1 Punkt auf 15 Prozent, ihren bislang höchsten Wert. Die FDP gewann ebenfalls 1 Punkt hinzu und kommt auf 13 Prozent, die Grünen erreichen 12 Prozent (+1). Für "sonstige Parteien" entschieden sich 4 Prozent der Befragten (-1).

Die Sozialdemokraten trennen damit nur noch 5 Punkte von der vor einem Jahr gegründeten Linkspartei und 7 Punkte von der FDP. Wie dramatisch die derzeitige Situation für die Partei ist, zeigt ein Blick auf die Wahlabsichten der Männer, wo die SPD gleichauf mit der Linkspartei liegt: 17 Prozent der Männer gaben an, sie wollten die SPD wählen, ebenfalls 17 Prozent entschieden sich für die Linkspartei, fast ebenso viele (16 Prozent) für die FDP. (Zum Vergleich: 34 Prozent der Männer würden der Union und 11 Prozent den Grünen ihre Stimme geben.)

Forsa-Chef Manfred Güllner bezeichnete den SPD-Wert als einen "bis jetzt nicht für möglich gehaltenen Tiefpunkt".  Geschadet habe der Partei unter anderem die Ankündigung ihrer Präsidentschafts-Kandidatin Gesine Schwan, um die Stimmen der Linken werben zu wollen. Güllner zum stern: "Viele Wähler fürchten, dass entgegen allen Beteuerungen von Parteichef Kurt Beck mit ihrer Kandidatur ein Signal für ein bundesweites Zusammengehen mit der Linkspartei gegeben wird."

Union und FDP werden durch die Kampfansage an ihren Präsidentschafts-Kandidaten, den amtierenden Bundespräsidenten Horst Köhler, gestärkt. Mit zusammen 49 Prozent liegen sie wieder klar vor dem linken Wählerlager (SPD, Linke, Grüne), die gemeinsam auf 47 Prozent kommen.

Datenbasis: 2501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 26. bis 30. Mai 2008. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte, Auftraggeber: stern und RTL. Quelle: Forsa-Institut, Berlin.

Quelle: stern

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