Plagiatsverfahren gegen Schavan geht weiter
Archivmeldung vom 18.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Universität Düsseldorf treibt das Plagiatsverfahren gegen Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) weiter voran. Die mit der Vorprüfung beauftragte Promotionskommission empfahl dem Fakultätsrat nun, über die Einleitung eines offiziellen Verfahrens zur Aberkennung von Schavans Doktortitel zu entscheiden, teilte die Universität am Dienstag mit.
Der Rat der Philosophischen Fakultäten werde sich den Angaben zufolge am 22. Januar mit den Vorwürfen befassen. Dann werde entschieden, ob die von der Promotionskommission ermittelten Befunde als schwerwiegend genug betrachtet werden können, um das Verfahren zur Aberkennung des Doktortitels zu eröffnen.
Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" hält der Promotionsausschuss die Vorwürfe nach wie vor für stichhaltig. Er stellt sich damit hinter einen im Oktober bekannt gewordenen internen Prüfbericht, der Schavan vorwirft, absichtlich abgeschrieben zu haben. "Für die Fakultät ist es unausweichlich diesen Weg der Überprüfung weiter zu gehen", sagte der Rektor der Universität, Michael Piper, der Zeitung.
Die Bundesbildungsministerin hatte bereits vor Monaten schriftlich zu den Plagiatsvorwürfen gegen ihre vor 32 Jahren verfasste Doktorarbeit Stellung genommen. Sie weist eine Täuschungsabsicht beim Verfassen entschieden von sich. Die Diskussion um die Doktorarbeit der Ministerin hatte im Mai dieses Jahres begonnen, nachdem ein Blogger Vorwürfe erhoben hatte.
In die Kritik ist jedoch auch die Universität Düsseldorf geraten, nachdem ein Prüfbericht an die Öffentlichkeit kam, bevor Schavan diesen erhalten hatte. Daraufhin wurde von der Uni Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Weitergabe von vertraulichen Informationen gestellt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur