Wagenknecht doch zu Führung ihrer Partei bereit
Archivmeldung vom 18.12.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEntgegen bisheriger Äußerungen steht Sahra Wagenknecht nun doch bereit, um ihre neue Partei zumindest in einer Doppelspitze zu führen. "Einer allein kann nicht alles machen", sagte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Man überdenke die Frage des Vorsitzes noch einmal, "da mich sehr viele
dazu aufgefordert haben", fügte sie hinzu. "Wahrscheinlich wird es eine
Doppelspitze geben". Auf die Nachfrage, ob sie ein Teil davon wäre,
sagte sie: "Ja." Bislang hatte Wagenknecht sich dagegen ausgesprochen,
die Führung ihrer Partei, die im Januar gegründet werden soll, zu
übernehmen.
Sie hatte hingegen Amira Mohamed Ali vorgeschlagen,
die ihr einst im Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag nachgefolgt
war. Die neue Partei wird aller Voraussicht nach am 8. Januar gegründet,
am 27. Januar ist der erste Parteitag in Berlin geplant. In der FAZ
stellte Wagenknecht mit Blick auf ihre neue Partei auch klar, dass nicht
alle, die wollten, auch gleich Parteimitglieder werden könnten: "Wir
möchten unsere Mitglieder vorher kennenlernen." Junge Parteien "ziehen
leider auch schwierige Leute an", sagte sie.
"Deshalb müssen wir
darauf achten, wer in die Partei kommt." Sie führte aus: "Wir werden
mit mehreren Hundert Mitgliedern starten. Es gibt Verantwortliche in
jedem Land, die für den Aufbau zuständig sind. Die meisten Menschen
wollen uns konstruktiv unterstützen und sie wollen wir natürlich
perspektivisch auch als Mitglieder gewinnen."
Mit Blick auf die
Frage, ob eine vorherige Parteimitgliedschaft in der AfD ein Hindernis
sei, sagte sie, es wird keinen direkten Wechsel geben. Wagenknecht
erläuterte, wie sie verhindern wolle, dass sie sich künftig mit ihrer
Partei nicht nur in der eigenen Blase bewegt, so wie sie es anderen
Parteien vorwirft: "Wir werden in der neuen Partei auch Vorkehrungen
treffen, dass unsere Konzepte solide und geerdet sind", sagte sie.
"Unser neues Programm wird nicht von Referenten im Bundestag
geschrieben, sondern mit Persönlichkeiten erarbeitet, die die Probleme
aus dem realen Leben kennen. Wir werden Expertenräte einrichten. Etwa zu
Wirtschaft, Arbeit, Außen- oder Gesundheitspolitik. Da bitten wir
Menschen um Mitarbeit, die aus den betreffenden Bereichen kommen und
wissen, wo es hakt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur