Schröders Tipp: SPD soll mit Fünferteam in Wahlkampf 2021 ziehen
Archivmeldung vom 23.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) empfiehlt seiner Partei, mit einem Quintett in den Bundestagswahlkampf 2021 zu ziehen. "Was die Kanzlerkandidatendebatte in der SPD angeht, habe ich mich festgelegt", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Ich finde, diesmal sollte die Partei nicht erst eine Person herausstellen, ob Mann oder Frau, sondern sie sollte von Anfang an sagen: Wir haben ein gutes Team mit fünf Menschen, die ganz unterschiedliche Bereiche abdecken", sagte Schröder. "Ich denke dabei natürlich an Olaf Scholz, aber auch an Hubertus Heil und den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Rolf Mützenich."
Außerdem sollten dem Fünferteam Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, angehören. Aus diesem Quintett solle dann der SPD-Kanzlerkandidat bestimmt werden. "Ich würde es begrüßen, wenn die SPD dieses Fünferteam benennen würde", sagte Schröder. Das sei "Sache der Parteivorsitzenden". Er begrüße es, dass die aktuellen SPD-Chefs Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken "ihrer Ursprungsposition abgeschworen haben, man müsse über Nacht die große Koalition beenden".
Man müsse "jedem zubilligen, dass er auch Fehler korrigieren können darf". Der SPD
solle zudem zu denken geben, dass Scholz "einer der erfolgreichsten Ersten Bürgermeister in Hamburg war. So ganz falsch ist es ja nicht, wenn man auch mal Wahlen gewinnen kann, finde ich jedenfalls." "Die SPD-Minister machen einen verdammt guten Job", befand der Altkanzler. Eine Zeit lang sei das verdeckt worden durch innere Streitereien und "die unglückliche Art der Auswahl des Spitzenpersonals". Jetzt scheine man in der SPD zu begreifen: "Die nächste Wahl muss ordentlich laufen."
Auch auf Juso-Chef Kevin Kühnert hält der Altkanzler und frühere Juso-Chef Schröder große Stücke: "Er sollte ruhig so bleiben, wie er gegenwärtig ist. Er hat noch viel vor. Und ich glaube inzwischen: Er hat auch noch vieles vor sich." Schröder rechnet damit, dass der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet CDU-Kanzlerkandidat werden wird. "Ich wage zu bezweifeln, dass sich die CDU für Markus Söder entscheiden wird." Schröder, geboren 1944, war von 1998 bis 2005 der siebte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Von 1980 bis 1986 und von 1998 bis 2005 war er für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1990 bis 1998 amtierte er als Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, von 1999 bis 2004 war er SPD-Parteichef.
Quelle: dts Nachrichtenagentur