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Thierse: Birthler-Behörde nicht leichtfertig kaputt machen

Archivmeldung vom 18.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Streit um die Zukunft der Stasiunterlagenbehörde hat der SPD-Politiker Wolfgang Thierse davor gewarnt, die Einrichtung "leichtfertig kaputt zu machen". Ihre Aufgabe sei noch nicht erledigt, sagte Thierse dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag".

Zwar sei es "ein peinlicher Fehler von Frau Birthler" gewesen, den in Magdeburg aufgefundenen Schießbefehl falsch bewertet zu haben. Hinter den "scharfen Attacken" auf die Behördenchefin stecke aber etwas anderes: "Es geht auch um Konkurrenz, um Geld und um moralisches Renommee.
Wissenschaftseinrichtungen, Stiftungen, Initiativen, Gedenkstätten streiten um die Aufteilung des ,Aufarbeitungskuchens'. Deshalb werden Forderungen nach der Schließung der Birthler-Behörde seit mehreren Jahren erhoben", sagte Thierse. Beteiligt seien "immer dieselben Leute". Die Stasiunterlagenbehörde habe "eine große Leistung vollbracht. Es gibt weltgeschichtlich keine zweite Diktatur, die so schnell so gründlich erforscht wurde. Und niemals zuvor haben Opfer die Akten der Täter so umfänglich und schnell zu sehen bekommen", sagte Thierse. Er könne sich "durchaus vorstellen", dass Birthler nach Ablauf ihrer Amtszeit 2011 ein Westdeutscher folge. "Vielleicht muss 20 Jahre nach dem Mauerfall nicht mehr ein Vertreter der ostdeutschen Bürgerrechtsseite an der Behördenspitze stehen", sagte Thierse der Zeitung.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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