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Essener Chefvirologe: Kitas und Grundschulen öffnen

Archivmeldung vom 08.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Professor Ulf Dittmer (2021) Bild: "obs/Deutsche Unternehmerbörse DUB.de GmbH/Stiftung Universitätsmedizin Essen/Mirko Raatz"
Professor Ulf Dittmer (2021) Bild: "obs/Deutsche Unternehmerbörse DUB.de GmbH/Stiftung Universitätsmedizin Essen/Mirko Raatz"

Die schnelle Öffnung von Kitas und Grundschulen fordert der Chefvirologe der Uniklinik Essen, Professor Ulf Dittmer: "Kleine Kinder sind keine effizienten Verbreiter", sagt Dittmer bei "19 - die DUB Chefvisite" mit Blick auf aktuelle Studien. Unter den Schließungen "leiden vor allem die Kinder aus sozial schwachen Familien", betont der Mediziner.

Weiterführenden Schulen mit älteren Kindern rät er zu Hygienekonzepten. Das Argument, eine Öffnung führe zu mehr Mobilität und damit zu mehr Infektionen, lässt Dittmer nicht gelten: "Bildung ist ein hohes Gut", das man gegen diese Möglichkeit abwägen müsse.

Der Virologe empfiehlt Frauen mit Kinderwunsch, sich "unbedingt" so rasch wie möglich impfen zu lassen. Dittmer betont: "Es gibt keine biologischen Gründe dagegen." Gerade für Schwangere sei eine Covid-19-Erkrankung "sehr, sehr gefährlich", wie mehrere Fälle im Essener Klinikum gezeigt hätten. Schwangere selbst sollten sich allerdings nur in enger Abstimmung mit ihrem Hausarzt impfen lassen. Dittmer warnt zudem davor, sich "im Freien in Sicherheit zu wiegen - gerade im Winter". So gebe es zum Beispiel kaum UV-Licht, das die Erreger unschädlich machen könne. Sollte sich eine "infektiösere Variante" wie die zuerst in England aufgetretene Mutation hierzulande stärker verbreiten, steige auch draußen die Gefahr, so Dittmer.

Das RKI meldet mit bundesweit 31.849 Neuinfektionen 8925 Fälle mehr als am Freitag der Vorwoche - nachdem in den beiden letzten Tagen in diesem Vergleich noch rund 7000 weniger erfasst worden waren. Die Daten sind durch die Feiertage verzerrt: "Erst nächste Woche kommt die Zählung wieder in Gang", sagt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen Werner, in der Sendung. Das gelte auch für die mit dem Sars-CoV-2-Virus in Verbindung stehenden Todesfälle, bei denen das RKI heute einen Rekordwert von 1188 Verstorbenen binnen 24 Stunden registriert hat. Seit gestern sind im Uniklinikum Essen zwei weitere Covid-19-Patienten verstorben. Insgesamt werden dort aktuell 125 Corona-Patienten behandelt, 45 davon auf der Intensivstation.

Quelle: Deutsche Unternehmerbörse DUB.de GmbH (ots)

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