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Thüringens Vize-Ministerpräsident Matschie will Betreuungsgeld abschaffen

Archivmeldung vom 04.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Christoph Matschie Bild: Martina Nolte / wikipedia.org/
Christoph Matschie Bild: Martina Nolte / wikipedia.org/

Christoph Matschie, Bildungsminister und stellvertretender Regierungschef von Thüringen, will das Betreuungsgeld in seinem Bundesland wieder abschaffen. Es sei mit einer modernen Familienpolitik unvereinbar, sagte der SPD-Politiker im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Thüringen hat bereits 2006 ein Betreuungsgeld eingeführt, von Jahreswechsel an soll es nach dem Willen der Bundesregierung deutschlandweit ausbezahlt werden. Matschie bezeichnet dies als einen Fehler: "Das Betreuungsgeld setzt die falschen Anreize. Es hemmt viele Kinder in ihrer Entwicklung. Und es lockt Eltern mit niedrigen Einkommen in die Armutsfalle, weil sie nach längerem Ausstieg nur schwer wieder Jobs bekommen."

Die Erfahrung aus Thüringen zeige, dass das Betreuungsgeld vor allem von sozial schwachen Familien in Anspruch genommen werde. "Das führt dazu, dass Kinder, die professionelle Betreuung dringend nötig hätten, zu Hause bleiben", sagt Matschie.

Die Politik von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) greift er scharf an. "Das ist schlimmste Stümperei. Die Bundesregierung ist dabei, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erschweren. Sie mindert die Zukunftschancen unserer Kinder." In Thüringen beträgt das Betreuungsgeld monatlich mindestens 150 Euro pro Kind.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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