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Linkspartei fordert Ärztehonorar nach Zeitaufwand

Archivmeldung vom 11.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Linksfraktion im Bundestag will sich dafür einsetzen, dass Ärzte künftig weit stärker entsprechend der Zeit bezahlt werden, die sie sich um ihre Patienten kümmern. Das geht aus einem Gesundheitskonzept der Fraktion hervor, das von dem früheren Berliner Ärztekammerpräsidenten Ellis Huber verfasst wurde.

Huber setzt sich in dem Papier, das dem Berliner "Tagesspiegel" vorliegt, daneben für flächendeckende Prävention und Gesundheitsförderung, fließende Übergänge zwischen Rehabilitation und Pflege sowie stärkere Patientenbeteiligung ein.

Entscheidend für die Honorare der Mediziner sollen aus Sicht Hubers, der als Berater der Linksfraktion verpflichtet wurde, nicht mehr bestimmte Methoden und der Einsatz technischer Instrumente sein, sondern "welche Gesundheitsergebnisse der Arzt als Person mit konventionellen oder alternativen Methoden in der Zeiteinheit erreicht". Praxiskosten und technisches Gerät müssten gesondert finanziert werden, dafür gäbe es dann fachgruppenspezifische Budgets.

Zugrunde liegt dem Konzept die Idee einer konsequenten Bürgerversicherung, bei der alle Einkommensarten beitragspflichtig sind. Alle müssten sich versichern, die Kassen müssten jeden nehmen, Diskriminierung würde bestraft. Da es keine Beitragsbemessungsgrenze gäbe, wäre ein Satz von zehn Prozent für die Regelversorgung "bei schlankem Versorgungsmanagement" ausreichend, sagte Huber dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe). Zudem könnten in den Gesundheitsfonds, der den Kassen das Geld zuweisen soll, Mittel aus der Tabak-, Alkohol- und Mineralölsteuer fließen. Die Kassen erhielten einen Risikoausgleich je nach Alter, Geschlecht und Krankheit ihrer Versicherten. Krankheitsfälle mit Kosten über 20 000 Euro würden von allen Kassen gemeinsam geschultert.

Er wolle nicht linke Befindlichkeiten bedienen, sondern eine "Mehrheit links von der Mitte" ansprechen, sagte Huber. Dass er Subsidiarität und völlige Vertragsfreiheit empfehle, werde den Linken zu schaffen machen, "aber da müssen sie durch". Der aufgeblähte Verwaltungsüberbau verschlinge schon jetzt viel zu viel Geld.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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