Verfassungsschutz nimmt rechtsextreme Kampfsportszene ins Visier
Archivmeldung vom 28.06.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Sicherheitsbehörden nehmen rechtsextreme Kampfsportgruppen ins Visier. Sie spielten in der Szene "eine zentrale Rekrutierungsrolle", berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV).
Seit 2014 sei ein "rapider Zuwachs" an rechtsextremen Veranstaltungen in der Kampfsportszene zu beobachten, heißt es in dem Bericht. Demnach hätten im Oktober 2018 im sächsischen Ostritz rund 850 Zuschauer den "Kampf der Nibelungen" besucht. Auf ihrer Facebook-Seite schrieben die Veranstalter: "Wir wissen, warum wir das System hassen. Wir wissen, warum wir seine Diener verachten, egal, auf welcher Ebene." Der Kampfsport diene der Szene als "ideologischer Katalysator", heißt es in der Analyse des BfV. Es gehe darum, sich gegen die "Degenerierung der weißen Rasse" zu stemmen. Sorgen mache den Verfassungsschützern die enge Vernetzung mit Gruppen im Ausland, vor allem in Osteuropa. "Die nationalen Sicherheitsbehörden stellt diese hohe Mobilität der Veranstalter vor Herausforderungen", heißt es in dem Papier, über das der "Spiegel" berichtet. Das wachsende Kampfsportnetzwerk könnte "für die Begehung von Gewaltstraftaten genutzt werden", heißt es in dem Bericht weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur