Linnemann kritisiert Haushaltsentwurf: "Luftschlösser gebaut"
Archivmeldung vom 18.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićCDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kritisiert den Haushaltsentwurf der Ampel-Koalition. Es fehlten 17 Milliarden Euro an Minderausgaben, da würden "Luftschlösser gebaut", sagte Linnemann am Mittwoch dem TV-Sender "Welt". "Das ist alles auf Sand gebaut, das ist nicht zukunftsfähig."
Linnemann nannte konkrete Beispiele für die "Luftbuchungen": "8
Milliarden, um nur ein Beispiel zu nennen, hat man jetzt so
veranschlagt, dass man sagt: Wir geben der Bahn keine Zuschüsse mehr,
sondern Darlehen. Die Bahn ist hoch defizitär." So werde es nach
Linnemann nicht funktionieren. "Oder man möchte gerne irgendwelche
Hilfen umwidmen. Aus der Gaspreisbremse von damals gibt es noch ein
Budget. Das kann ich nicht einfach umwidmen und jetzt nutzen. Das hat
das Bundesverfassungsgericht gezeigt. Oder die Bundesautobahn GmbH: Auch
dort soll es jetzt keine Zuschüsse mehr geben, sondern Darlehen. Die
hat gar keine Einnahmen. Das Geld aus der Maut fließt direkt in den
Haushalt. Also: Das sind alles Luftbuchungen."
Noch schlimmer als
die aus seiner Sicht unseriöse Finanzierung sei aber der Geist der
Einigung. Es gebe keine Zukunftsimpulse, sondern nur ein "einfach so
weitermachen im Streit", findet Linnemann. "Das, was mich am meisten
stört, ist: Es gibt kein Aufbruchssignal. Nichts. Dieses Land hat keine
Vision mehr. Und diese Bundesregierung navigiert ziellos auf Ihrem
Schiff daher. Und das ist einfach Mist."
Das sei
"brandgefährlich, weil dieses Land endlich mal wieder ein
Aufbruchssignal braucht, dass es vorwärts geht, dass sich Leistung
wieder lohnt, dass Fördern und Fordern gilt". Und wenn überhaupt mal
gespart werde im Haushalt, dann geschehe das an der falschen Stelle,
findet Linnemann - etwa bei der Bundespolizei. Und dabei müsse das
Signal eigentlich lauten, "dass innere Sicherheit wieder großgeschrieben
wird" -das aber finde nicht statt, so Linnemann.
Quelle: dts Nachrichtenagentur