Gröhe: Modernisierung der CDU unter Merkel ist von Teilen der Partei hintertrieben worden
Archivmeldung vom 27.05.2019
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Freigeschaltet durch André OttFührende Unionspolitiker haben die CDU nach ihren Verlusten bei der Europawahl zur Erneuerung aufgefordert. Unionsfraktionsvize Hermann Gröhe (CDU) beklagte in der Düsseldorfer "Rheinischen Post", die Weiterentwicklung der CDU als Volkspartei unter Angela Merkel sei von "lautstarken Teilen der Partei hintertrieben" worden.
"Die Modernisierung etwa der Familienpolitik mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der Migrationspolitik wurde als Verrat an den Prinzipien der CDU schlecht geredet." Junge Menschen seien durch harte Gegenpositionen zum Merkel-Kurs abgeschreckt worden. "Sie fürchteten, dass die CDU ihnen keine offene Gesellschaft mehr zusichern will, und sie dann ihre Lebensträume nicht verwirklichen können."
Es sei auch nicht gelungen, mit einem Konzept der Verbindung von Industrie, Wohlstand und Klimaschutz zu überzeugen - nicht einmal durch die Einigung auch mit Greenpeace auf den Kohleausstieg. Die "Riesenherausforderung" nach diesem "schmerzhaft schlechten Wahlergebnis" sei, wieder einen Draht zur jungen Generation zu finden. Das reduziere sich nicht auf "schnieke Videos", um mit Youtubern in Kontakt zu kommen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sagte, für CDU und CSU müsse das Ergebnis ein "Signal für eine selbstkritische Diskussion" sein. "Wir waren bei den wichtigen wahlentscheidenden Themen nicht sichtbar und sprachlos." Besonders beim Thema Klimaschutz. "Das muss sich jetzt schnell ändern ."
Quelle: Rheinische Post (ots)