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Corona: Deutsches Verkehrsforum fordert Lkw-Sonntagsfahrerlaubnis

Archivmeldung vom 01.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Symbolbild
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Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

In der deutschen Verkehrswirtschaft gibt es zunehmende Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen für die Lkw-Fahrer in Zeiten der Corona-Pandemie. Ein Ärgernis ist für Branchenvertreter das Fahrverbot am Wochenende und die Unterschiede zwischen den Ländern, berichtet die "Welt".

"Eine Lkw-Tour zum Beispiel vom Rostocker Ostseehafen zum Binnenhafen Duisburg ist eine Irrfahrt durch mehrere Bundesländer mit unterschiedlichen Bestimmungen", sagte Raimund Klinkner, der Vorsitzende des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums, der "Welt".

So darf der Lkw in Rostock auch an einem Sonntag losfahren, weil das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern das Sonntagsfahrverbot ausgesetzt hat. Auch in Duisburg in Nordrhein-Westfalen ist das der Fall. Auf dem Weg dazwischen, im Bundesland Niedersachsen, dagegen geht das nicht, weil die Landesregierung keine entsprechende Änderung vorgenommen hat. "Es würde viel Sinn ergeben, temporär das Sonntagsfahrverbot im gesamten Bundesgebiet aufzuheben", sagte Klinkner. Schließlich handele es sich hier nur um eine Beschlusssache, die "in zwei oder drei Tagen erledigt" sein könne, wenn die Länder es denn wollten. Ebenso kritisch sieht das einflussreiche Verkehrsforum die derzeitigen Regeln zur Quarantänepflicht für Lkw-Fahrer.

"Generell sollte gelten: Testen vor Quarantäne", fordert Klinkner. Zum Beispiel gelten in Bayern mit einer 24-Stunden-Regel für das Transportgewerbe gänzlich andere Bestimmungen als etwa im benachbarten Baden-Württemberg. "Die Disharmonie zwischen einzelnen Bundesländern bei den Quarantäne-Regeln bedeutet einen extrem hohen Aufwand für die Firmen", sagte Klinkner. Die Kosten stünden für die Unternehmen nicht mehr in einem wirtschaftlichen Verhältnis zu der zu leistenden Arbeit. Der Cheflobbyist fordert die Festlegung einheitlicher Standards möglichst auf EU-Ebene. Notwendig seien klar geregelte Hygienestandards sowie mindestens über die Grenzen der Bundesländer hinweg gültige Bestimmungen.

"Wir müssen neue Einrichtungen kreieren. Etwa auf Autohöfen oder an großen Umschlagspunkten ließen sich mobile Corona-Testzentren einrichten", sagte Klinkner. Wenn nichts geschehe, würden besonders die kleinen Fuhrunternehmen in große Probleme geraten. "Das Transportgeschäft ist extrem margenarm. Die Lage für manchen Betrieb kann rasch grenzwertig werden", sagte Klinkner. Die Margenknappheit in Kombination mit dem aktuell hohen Aufwand für das Tagesgeschäft werde zu Insolvenzen führen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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