Althusmann: Für staatliche Beteiligung bei der Meyer Werft gibt es derzeit keinerlei Anlass
Archivmeldung vom 27.07.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttEin Einstieg des Staates bei der in Schieflage geratenen Meyer Werft in Papenburg nach dem Vorbild der Lufthansa ist laut Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann offenbar keine Option.
Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der CDU-Politiker: "Für eine staatliche Beteiligung gibt es bei der Meyer Werft derzeit meines Erachtens keinerlei Anlass." Zwar sei das Unternehmen mit Tausenden direkt und indirekt abhängigen Arbeitsplätzen "zentral und relevant für ganz Nordwestniedersachsen". Der Schlüssel zur Bewältigung der aktuellen Krise seien aber ein "kluges, austariertes" Kostensenkungs- sowie Restrukturierungsprogramm.
Für Ende August erwartet Althusmann konkretere Angaben dazu, ob und in welchem Umfang Arbeitsplätze auf der Werft wegfallen sollen. Der Wirtschaftsminister sagte: "Es ist im Sinne aller, dass wir so viele Arbeitsplätze wie irgend möglich retten und betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermeiden. Ob das wirklich gelingt, werden die nächsten Monate zeigen." Das Unternehmen selbst hatte bereits angekündigt, in den kommenden Jahren mehr als eine Milliarde Euro sparen zu wollen. Das Auftragsbuch soll in Absprache mit den Reedereien gestreckt werden.
Ganz allein will Althusmann das Unternehmen in der Krise allerdings nicht lassen. Der Wirtschaftsminister sagte: "Insgesamt haben wir mehrere Punkte identifiziert, mit denen wir der Meyer Werft wahrscheinlich helfen könnten. Mehr kann ich dazu aktuell noch nicht sagen." Er bestätigte auf Nachfrage, dass mit der Werft beispielsweise über die regelmäßig anfallenden Überführungskosten der Kreuzfahrtschiffe über die Ems gesprochen werden soll.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)