Landkreise gegen Heizungsdrosselung wegen Gasknappheit
Archivmeldung vom 15.07.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDeutschlands Landkreise stemmen sich gegen Überlegungen der Politik, Heiztemperaturen wegen der Gasknappheit im Winter zu drosseln. "Von Vorgaben, die Heizung abzudrehen, halte ich überhaupt nichts", sagte Landkreistagspräsident Reinhard Sager im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
"Eingriffe aus Berlin oder Brüssel in die Wohnraumbeheizung können sowieso nicht zum Ziel führen", so Sager. Kein Staat auf der Welt könne das kontrollieren oder gar sanktionieren. "Daher bitte Finger weg von unsinnigen Regeln! Das trägt allenfalls zur Verunsicherung der Menschen bei." Der Preisdruck sei ohnehin enorm, sodass die Menschen klug genug seien, keine Energie zu verschwenden.
Zwar blickten auch die Landkreise mit Sorge auf die drohende Gasknappheit, "wir sollten es aber tunlichst vermeiden, Panik zu schüren und die Menschen zu verunsichern", betonte der Landkreistagspräsident in der NOZ. Der Bund sei gefordert, die Gasbedarfe für den Winter zu decken und wo immer es gehe Gas einzukaufen.
Es gebe zwar erste Landkreise, die Wärmeinseln vorbereiten, flächendeckend sei das aber "kein Thema", sagte der Landkreistagspräsident. "Ich gehe auch nicht davon aus, dass die Menschen im Winter frieren werden, sondern dass die Gas- und Strombewirtschaftung funktionieren wird. Der Bund hat dafür die Verantwortung, und er nimmt sie auch wahr."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)