BZÄK-Präsident Weitkamp warnt vor Einführung eines Nationalen Gesundheitsdienstes
Archivmeldung vom 04.07.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Das ist der maximale Einstieg in einen Nationalen Gesundheitsdienst, bei dem der Gesetzgeber selbst die Leistungsbeschreibung, Gebühren- und Beitragsskala festlegen will. Der Einfluss des Staates auf das Gesundheitssystem wird an diesem und vielen anderen Beispielen noch tiefgreifender sein als bisher und die Entmündigung der Versicherten und ihrer Behandler noch größer."
Der
Präsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Dr. Dr. Jürgen Weitkamp,
warnt beim Blick auf das vorliegende Eckpunktepapier zur
Gesundheitsreform vor einem schwerwiegenden Systembruch. "Entgegen
der politischen Beteuerungen werden mit diesem Entwurf
Marktmechanismen außer Kraft gesetzt, anstatt sie zu fördern",
kritisiert Weitkamp nicht nur mit Blick auf eine
Einheitsgebührenordnung für gesetzliche und private Krankenkassen im
ambulanten Bereich.
Insgesamt werfe das Eckpunktepapier viele neue Fragen auf. Wenn
Bundeskanzlerin Merkel pauschal von "Verschwendung und
Undurchschaubarkeit im Gesundheitswesen" spreche, die mit der
Strukturreform beseitigt werden sollen, sei er gespannt zu sehen, was
damit konkret gemeint sei. Dies besonders mit Blick auf die
Ankündigung, dass der Leistungskatalog der GKV nicht angetastet
werden soll. Die kurzfristige Anhebung der Beitragssätze zur GKV um
0,5 Prozentpunkte sei arbeits- und marktwirtschaftlich bedenklich und
weise auf die Schwäche eines Systems, an dem sich im Grundsatz nichts
ändern werde. "Durch Anlegen eines strafferen Korsetts des
Gesetzgebers mag sich die äußere Erscheinung des Patienten
Gesundheitssystem vielleicht verbessern. Gesünder wird er dadurch
nicht", zeigt sich BZÄK-Präsident Weitkamp überzeugt.
Quelle: Pressemitteilung Bundeszahnärztekammer (BZÄK)