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Bundesregierung: Mehr als 300.000 Flüchtlinge sind minderjährig

Archivmeldung vom 28.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Fotomovimiento, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Fotomovimiento, on Flickr CC BY-SA 2.0

Laut Bundesregierung halten sich mehr als 300.000 minderjährige Flüchtlinge in Deutschland auf. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Mehr als 100.000 Flüchtlinge sind jünger als sechs Jahre: 46.153 Kinder zwischen null und zwei Jahren, 55.505 Kinder zwischen drei und fünf Jahren. In Nordrhein-Westfalen leben mit 76.056 die meisten minderjährigen Flüchtlinge, in Baden-Württemberg 38.818, in Bayern 35.438, in Niedersachsen 32.995.

In der Hauptstadt Berlin sind 21.267 minderjährige Flüchtlinge registriert, in Hamburg 11.927, in Thüringen 8.444. Die jungen Flüchtlinge kommen vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Nicht gezählt werden in dieser Statistik die unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden.

Die Grünen kritisieren die Bundesregierung für ihren Umgang mit den Flüchtlingskindern – unter anderem dafür, dass während der Anhörung der Eltern durch Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) keine Kinderbetreuung zur Verfügung steht. "Die Antworten sind in sich widersprüchlich: An einer Stelle betont die Bundesregierung ausdrücklich die große Bedeutung von Schutz- und Spielräumen für geflüchtete Kinder", dann aber käme ein glattes Nein auf die Frage, ob während der Anhörung der Eltern eine Kinderbetreuung organisiert werden soll, sagte Franziska Brantner, Kinder- und familienpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, den Zeitungen.

"Diese Haltung ist unfassbar unsensibel; sie nimmt in Kauf, dass ohnehin schon traumatisierte Kinder die oftmals schrecklichen Schilderungen ihrer Eltern mit anhören müssen – oder, dass die Eltern aus Rücksicht auf ihre Kinder bei Befragungen zu Gräueltaten schweigen", sagte Brantner.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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