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Roma-Vorsitzender in NRW verlangt Abschiebestopp

Archivmeldung vom 25.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Abschiebeeinrichtung für Flüchtlinge Bild: opposition24.de, on Flickr CC BY-SA 2.0
Abschiebeeinrichtung für Flüchtlinge Bild: opposition24.de, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Landesvorsitzende der Sinti und Roma in Nordrhein-Westfalen, Roman Franz, hat die Abschiebungen in die sogenannten sicheren Herkunftsländer scharf kritisiert. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Franz, Minderheiten wie die Roma fürchteten in Serbien oder dem Kosovo "um Leib und Leben". Von menschenwürdigen Zuständen seien viele Westbalkanländer weit entfernt.

Franz sieht in den Roma die Verlierer der Europäischen Union. Begriffe wie Armuts- oder Wirtschaftsflüchtlinge sind seiner Ansicht nach nicht zutreffend. "Wir sprechen von Menschen, die in Pappkartons oder Bretterverschlägen leben müssen", sagte Franz. In vermeintlich sicheren Herkunftsländern wie Serbien, Albanien oder dem Kosovo drohten Roma fürchterliche Misshandlungen bei "kriegsähnlichen Verhältnissen": Männer würden geschlagen, Frauen vergewaltigt, "während die Kinder auf Müllkippen arbeiten, abgeschnitten von jeder ärztlichen Versorgung".

Gegen die nordrhein-westfälische Landesregierung erhob Franz schwere Vorwürfe. Weil das Land weiterhin Menschen abschiebe, müssten viele in den Westbalkanländern im Winter auf der Straße schlafen. Mit Kürzungen finanzieller Mittel werde der "freiwillige Abgang erpresst", sagte Franz, der auch Mitglied des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma ist. Er forderte, die sogenannten Rückführungen wenigstens über die kalte Jahreszeit auszusetzen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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