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Politiker schätzen Twitter als politisches Kommunikationsmittel

Archivmeldung vom 29.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de, G. Altmann
Bild: pixelio.de, G. Altmann

Spitzenpolitiker schätzen den Kurznachrichtendienst Twitter trotz des Risikos, dort mit unbedachten Äußerungen einen Shitstorm loszutreten, als geeignetes Mittel der politischen Kommunikation. "Natürlich habe ich auch schon Tweets abgesetzt, bei denen ich mir später dachte: hätte nicht sein müssen", sagte der CDU-Generalsekretär Peter Tauber "Handelsblatt-Online". "Ich finde aber, dass dadurch Politik authentischer wird."

Am Umgang miteinander müsse man aber noch ein bisschen arbeiten, fügte er hinzu. "Rücksichtnahme und Toleranz sind noch ausbaufähig beim Diskurs – nicht nur im Netz." Die parlamentarische Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Dorothee Bär (CSU), räumte ein, "dass ich mir bisweilen schon überlegen muss, ob ich einen bestimmten Tweet wirklich veröffentlichen soll, weil ich um das hohe Skandalisierungs- und Entrüstungspotenzial der Social Media weiß". Auf der anderen Seite müsse aber jeder Politiker "das kommunikative Feingefühl haben, das in einer heute gleichsam maximal öffentlichen und emotionalisierten Diskurskultur notwendig ist", sagte Bär. "Die Angst des Politikers beim Twittern ist dabei nicht immer der beste Ratgeber." Ähnlich äußerte sich der SPD-Verbraucherstaatssekretär Ulrich Kelber. Das Shitstorm-Risiko sei "real vorhanden", sagte Kelber. "Aber von dieser Angst sollte man sich nicht leiten lassen." Unions-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) rät dennoch zur Vorsicht. "Wie immer sollte man mit unbedachten Äußerungen sehr vorsichtig sein, gerade wenn sie wie in elektronischen Medien noch lange abrufbar sind", sagte er. Der Grünen-Innenexperte Volker Beck hat sich zur Regel gemacht, "dass ich nichts auf Twitter oder Facebook poste, was ich nicht auch öffentlich oder gegenüber den Medien sagen würde". Und nicht jede Protestwelle sei ein Shitstorm, sagte Beck. "Die #Aufschrei-Debatte war zum Beispiel kein Shitstorm, sondern berechtigte Kritik, vor allem aus der Frauenwelt, an männlichem Fehlverhalten." Der SPD-Vize Ralf Stegner sieht für sich generell kein Risiko, in einen Shitstorm zu geraten: "Ich äußere mich nicht unbedacht, daher ist das Risiko für mich selbst äußerst gering", sagte Stegner.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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