FDP-Chef Lindner will anderen Debatten-Stil
Archivmeldung vom 30.07.2018
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Freigeschaltet durch André OttFDP-Chef Christian Lindner hat einen anderen Stil in der politischen Debatte angemahnt. "Ich glaube, dass die politische Mitte in unserem Land zweierlei Dinge erwartet: Probleme klar ansprechen, sich nicht einschüchtern lassen, auch von sozialen Medien, und auf der anderen Seite aber eben den Stil und die Wortwahl bewusst wählen", sagte Lindner am Montag dem Fernsehsender ntv.
Er kritisierte die Debatte als "überreizt". Man habe die "Berufsempörten", die jede kritische Äußerung gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel oder gegen die Flüchtlingspolitik schnell "mit dem Vorwurf, das sei Rassismus, das sei Rechtsruck und so weiter" beantworten würden. Er wünsche sich "angemessene Sprache einerseits und nicht sofort die Rassismus-Keule rausholen oder den Rechtsruck zu unterstellen", so der FDP-Chef. "Wir brauchen etwas mehr Vernunft, etwas mehr Coolness, um wirklich die Probleme zu beschreiben und dann zu lösen."
Die Regelung zum Familiennachzug der Bundesregierung halte er für "völlig unvernünftig": "Wer keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus in Deutschland hat, warum soll sie oder er noch die Familie nachholen können? Warum überhaupt nur 1.000, nicht 500 oder 2.000?" Besser wäre es Lindner zufolge gewesen, wenn es keinen Familiennachzug für Menschen gäbe, die kein dauerhaftes Aufenthaltsrecht haben, aber dennoch humanitäre Einzelfälle zu prüfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur