Gregor Gysi trauert der DDR nicht hinterher
Archivmeldung vom 29.01.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserFast 25 Jahre nach dem Fall der Mauer trauert Gregor Gysi der DDR nicht hinterher. In einem Interview der Zeitschrift "SuperIllu" sagte der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag: "In der DDR gab es ein anderes, besseres Sozialsystem, aber es hat keinen Sinn, dem nachzutrauern."
Er gehöre aber auch nicht zu denen, die ihr Leben in der DDR verurteilen. Die Menschen hätten damals auch Leistungen vollbracht. "Sämtliche Berufsabschlüsse müssen anerkannt werden und es darf auch keine geringeren Löhne und Renten für Ostdeutschland mehr geben", forderte der Linke-Fraktionschef. Seiner 1996 geborenen Tochter Anna könne er die Mauer, die DDR und die Wendezeit nicht erklären, gestand der 66-Jährige: "Das habe ich schon versucht, und Anna denkt, ich rede übers Mittelalter. Das alles ist ihr völlig fern."
Die bald 18-Jährige könne sich ihre Geburtsstadt Berlin nicht geteilt vorstellen. "Das betrachtet sie so, wie ich einen Film über die 20er-Jahre - interessant anzusehen, aber eben weit weg."
An einen Abschied aus der Politik denkt Gysi derzeit offenbar nicht: "Ich werde nicht zu spät gehen. Aber fragen Sie mich nicht, wann!"
Quelle: dts Nachrichtenagentur