Mützenich gegen neue Ukraine-Milliardenhilfe vor der Wahl
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Vorstöße aus dem Außen- und Verteidigungsministerium abgelehnt, noch vor der Neuwahl eine zusätzliche Militärhilfe für die Ukraine im Umfang von rund drei Milliarden Euro durch eine sogenannte überplanmäßige Ausgabe im Bundesetat zu mobilisieren.
Er sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", Verteidigungsminister
Boris Pistorius (SPD) habe am Donnerstag umfangreiche Waffenlieferungen
an die Ukraine angekündigt, die in der vorläufigen Haushaltsführung
eingeplant seien. "So kurz vor der Bundestagswahl nun zusätzliche
Haushaltsmittel durch das Parlament zu binden und damit die nächste
Bundesregierung vor vollendete Tatsachen zu stellen, ist für unsere
Demokratie nicht in Ordnung, rechtlich und politisch kaum zu
verantworten", so der Fraktionschef.
Die Ampel-Koalition sei auch
deswegen zerbrochen, weil die FDP die innere gegen die äußere
Sicherheit habe ausspielen wollen. "Für ein solches Entweder-oder steht
die SPD-Bundestagsfraktion nicht zur Verfügung, schon gar nicht, wenn
wir damit die Entscheidungen der nächsten Regierung präjudizieren
würden", erklärte Mützenich.
Der "Spiegel" berichtet, Pistorius
und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hätten nach dem Ampel-Aus
im November damit begonnen, ein neues Hilfspaket für die Ukraine im
Volumen von drei Milliarden Euro zu schnüren, weil der dringliche Bedarf
zuvor nicht absehbar gewesen sei. Idee der beiden Ministerien sei
gewesen, dass die Regierung den Haushaltsausschuss des Bundestags noch
vor der Neuwahl um eine sogenannte überplanmäßige Ausgabe aus dem
Einzelplan 60 des Bundeshaushalts bittet. Bundeskanzler Olaf Scholz
(SPD) lehne die zusätzliche Hilfe im Wahlkampf aber ab.
Quelle: dts Nachrichtenagentur