Bildungsforscher vermisst Ideen für zusätzliche Räume und Lehrkräfte an Schulen
Archivmeldung vom 06.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte um den Schulbeginn in mehreren Bundesländern kommen Fragen, was die Corona-Auflagen für die Gestaltung von Unterricht bedeuten, deutlich zu kurz, kritisiert der Bildungsforscher Detlef Fickermann. "Um Kontaktabstände einzuhalten, braucht man ausreichende Raumkapazitäten. Die haben die Schulen aber in der Regel nicht", sagte Fickermann der Tageszeitung "nd.Der Tag".
Auch die Personalfrage sei unterbelichtet: "Für Kleingruppen und feste Kontaktgruppen innerhalb von Schulen braucht man mehr Lehrkräfte", so der Wissenschaftler, der assoziiertes Mitglied im Wuppertaler Institut für bildungsökonomische Forschung ist. Bildungspolitiker müssten Konzepte entwickeln, wie Eltern, Studierende oder andere Personen Betreuungsaufgaben an Schulen übernehmen könnten.
Fickermann, dessen Sammelband "'Langsam vermisse ich die Schule ...' Schule während und nach der Corona-Pandemie" Ende Juli erschien, verweist auf Gemeinden, die erfolgreich auf Lern- oder Lesepaten oder gemeinnützige Organisationen setzten, die etwa Hausaufgabenbetreuung anbieten. Diese Selbsthilfepotenziale könne man auch unter Corona-Bedingungen aktivieren.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)