Verbraucherschützer Müller wirft Lufthansa Vorsatz bei fehlenden Reise-Erstattungen vor
Archivmeldung vom 24.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDeutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hat der Lufthansa vorgeworfen, ihre Kunden für ausgefallene Flugreisen vorsätzlich nicht zu entschädigen.
"Es gibt bisher nur vereinzelte Erstattungen. Selbst die Lufthansa, die wir Steuerzahler mit neun Milliarden Euro stützen, kriegt es bisher nicht auf die Reihe, ihren Kunden das Geld für ausgefallene Flüge zurückzugeben", sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Ich halte das nicht für Unfähigkeit, sondern ganz klar für Vorsatz", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands.
"Die Lufthansa hat automatisierte Erstattungssysteme abgeschaltet und spielt weiter auf Zeit", sagte Müller. "Das Luftfahrtbundesamt versagt hier in seiner Aufsichtsfunktion", sagte Müller. "Bußgelder, die eigentlich fällig wären, gibt es nicht. Verkehrsminister Scheuer, dem das Amt untersteht, wird seiner Verantwortung gegenüber Millionen von Reisenden nicht gerecht." Im Juni seien laut Deutschem Reiseverband Flugtickets im Wert von vier Milliarden Euro noch nicht erstattet worden. "Zwei Drittel der etwa 150.000 Beschwerden, die von April bis Juni in den Verbraucherzentralen eingegangen sind, bezogen sich auf nicht erstattete Reisekosten", sagte Müller.
Quelle: Rheinische Post (ots)