Rufe nach härteren Auflagen für Betreiber sozialer Netzwerke
Nach dem Anschlag von Magdeburg will CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann die Betreiber sozialer Netzwerke stärker in die Pflicht nehmen. "Wir fordern seit Langem, dass die Arbeit der Ermittlungsbehörden erleichtert werden muss", sagte Linnemann dem "Stern".
Die Betreiber sozialer Plattformen müssten verpflichtet werden, bei
Verdachtsfällen stärker mit den Strafverfolgungsbehörden zu kooperieren.
Der CDU-Politiker sprach sich außerdem für "einen neuen Anlauf bei der
Vorratsdatenspeicherung" aus. "Es muss möglich sein, IP-Adressen zur
Bekämpfung von schweren Straftaten wie dem Anschlag in Magdeburg zu
speichern", so Linnemann.
Auch der SPD-Innenpolitiker und frühere
Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Sebastian Fiedler,
fordert härtere Auflagen für die sozialen Netzwerke. "Der Digital
Services Act muss überarbeitet werden", sagte Fiedler dem "Stern".
X-Besitzer Elon Musk und die anderen Verantwortlichen der Plattformen
trügen eine große Verantwortung: "Hier geht es nicht um
Meinungsfreiheit. Die Plattformen tragen dann ein Risiko für unsere
Gesellschaft in sich, wenn sie mit Algorithmen Geld verdienen, die die
Radikalisierung befördern. So etwas muss europarechtlich verboten
werden."
Die AfD fordert derweil nach dem Magdeburger Anschlag
eine komplette Neuausrichtung der Politik der inneren Sicherheit und
mehr Personal für die Sicherheitsbehörden. "Was wir brauchen, ist eine
komplette Wende im Bereich der Inneren Sicherheit", sagte der Erste
Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Bernd
Baumann, der "Rheinischen Post". Die Polizei- und Sicherheitsbehörden
müssten dafür mit dem nötigen Personal, Material und rechtlichen
Befugnissen ausgestattet werden
"Statt wahllos deutsche Rentner
in der Öffentlichkeit nach Taschenmessern zu durchsuchen und mit großem
Aufwand harmlose Scherze über Regierungspolitiker zu verfolgen, müssen
wirkliche Gefährder, die, wie im Fall von Magdeburg, ihre Anschläge
sogar offen ankündigen, ohne Rücksicht auf politische Korrektheit
identifiziert und adressiert werden", so Baumann.
Quelle: dts Nachrichtenagentur