Ratzmann: Bütikofer-Nachfolger muss nach innen wirken
Archivmeldung vom 03.06.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Grünen-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, Volker Ratzmann, erwartet vom Nachfolger für Reinhard Bütikofer im Parteivorsitz "eine zentrale Mittlerrolle im Diskussionsprozess nach innen, unabhängig von traditioneller Flügelzugehörigkeit".
In einem Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte Ratzmann, er habe auch in Kenntnis der Kandidaturabsicht des grünen Realpolitikers Cem Özdemir "ein ungebrochenes Interesse an dieser sehr reizvollen Führungsaufgabe", wolle sich aber noch in den nächsten Tagen mit weiteren Parteifreunden beraten, ehe er seine denkbare Kandidatur anmelde.
Für ihn sei klar, dass für die nächsten großen Wahlkämpfe "das bekannte Spitzenteam mit Renate Künast und Jürgen Trittin im Mittelpunkt steht". Die Grünen könnten "in eine zentrale Rolle der Weichenstellung hineinwachsen", wenn sie sich klar abgrenzten "gegen den Weg der Lafontaine-Linken zurück in die 70er Jahre und zu Westerwelles FDP-Linie im neoliberalen Wolkenkuckucksheim". Er sehe sich in der Tradition "der sieben guten rot-grünen Regierungsjahre im Bund" und plädiere für "genügend grünes Selbstbewusstsein, um sich, je nach Interessenslage, mit Sozialdemokraten aber auch mit Christdemokraten zum politischen Dialog zu treffen".
Der führende Vertreter des realpolitischen Parteilagers, der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, meinte zum Vorsitz-Kandidaten Özdemir gegenüber der Zeitung, dieser sei "der ideale Kandidat, weil er als Identifikationsfigur für die Grünen erkennbar ist, der Partei ein Gesicht geben kann und über ein breites Maß an praktischer Politikerfahrung verfügt".
Quelle: Leipziger Volkszeitung