Haushälter wollen Beschaffung von Dienstanzügen verschieben
Archivmeldung vom 07.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach scharfer Kritik an Plänen des Verteidigungsministeriums, mehr als 800 Millionen Euro unter anderem für neue Dienstanzüge der Bundeswehr auszugeben, ringen Haushaltspolitiker nun um einen Kompromiss und wollen die Beschaffung der Ausgehuniformen verschieben.
Der zuständige SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz sagte der
"Rheinischen Post" (Samstagsausgabe): "Die Ausschuss-Vorlage des
Verteidigungsministeriums zu den Ausgehuniformen der Soldaten hat zu
Kontroversen geführt. Deswegen setze ich mich für eine Klärung und einen
Kompromiss ein."
Tatsächlich enthalte die Vorlage des
Ministeriums noch viele weitere Punkte, die die Soldaten teils sehr
dringend benötigten, so Schwarz. "Dazu gehören beispielsweise
Schwimmausrüstungen, wasserdichte Schutzhüllen für Rucksäcke und
Kampfkleidung für Spezialkräfte. Es wäre nicht gut, das gesamte
Beschaffungsvorhaben zu stoppen", sagte der SPD-Politiker.
"Stattdessen
möchte ich das Verteidigungsministerium um einen Nachweis bitten, warum
die Beschaffung neuer Ausgehuniformen und Dienstanzüge zwingend
notwendig ist. Kann der Nachweis nicht erbracht werden, sollten wir
diesen Teil zurückstellen, die anderen geplanten Beschaffungen aber
ermöglichen", sagte Schwarz.
In der Unionsfraktion zeichnet sich
Zustimmung dafür ab. CDU-Haushälter Ingo Gädechens (CDU) sagte der
"Rheinischen Post": "Sollte die Vorlage doch noch in diesem Monat vom
Ausschuss gebilligt werden, dann ist dies nach meiner Einschätzung nur
unter Streichung der Planungen zu den Dienstanzügen realistisch.
Sinnvoller wäre es, wenn Verteidigungsminister Boris Pistorius seiner
Leitungsverantwortung nachkäme, die Vorlage zurückziehen und komplett
überarbeitet neu vorlegen würde", sagte Gädechens.
Quelle: dts Nachrichtenagentur