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Brose-Gesellschafter Stoschek rechnet mit Politik ab: "Die einseitige Euphorie der Politik für Elektro-Antriebe geht am Verbraucher vorbei"

Archivmeldung vom 16.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Volksvertreter
Volksvertreter

Bild: Stephan Bratek/geralt / pixelio.de

Mit Michael Stoschek, dem Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung beim Auto-Zulieferer Brose, rechnet ein führender Vertreter der deutschen Autoindustrie erstmals offen mit der Politik und den Kollegen der eigenen Branche ab.

Der Verzicht der Bundesregierung auf eine Kaufprämie für Fahrzeuge mit modernen Verbrennermotoren sei "absolut nicht nachvollziehbar, falsch und geradezu fatal", sagte Stoschek dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 7/2020, EVT 18. Juni).

Die schwarz-rote Koalition habe es versäumt, "die Arbeitsplätze in unserer Industrie spürbar und in der Breite technologieoffen zu unterstützen". Zugleich kritisierte Stoschek die Manager der großen Hersteller. Statt offen die Umweltprobleme von Elektroautos anzusprechen, folgten viele Manager den Vorgaben der Politik: "Insofern haben die Automobil-Gegner ein freies Schussfeld, solange sich die Industrie nicht wehrt."

Stoschek kritisierte gegenüber 'Capital' zudem den Fokus auf die Förderung von Elektroautos, bei denen die bestehende Kaufprämie noch steigen soll. "Die einseitige Euphorie der Politik für Elektro-Antriebe geht am Verbraucher vorbei", sagte er. Auch schonten die Stromer nicht das Klima, da die Ladeenergie überwiegend mit fossilen Brennstoffen erzeugt werde. Ein wieteres Thema dürften noch die CO₂-Vorgaben der EU werden, die die Hersteller dazu zwingen, ihre Fahrzeugflotten umzustellen. "Je größer die Wirtschaftskrise ausfällt, desto stärker wird der Druck auf die Politik werden, ihre Prioritäten noch einmal zu überdenken", sagte Stoschek.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)


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