Ströbele: Ohne mich wäre Merkel wohl nicht Kanzlerin geworden
Archivmeldung vom 16.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele, der mit Ende dieser Legislaturperiode aus Altersgründen den Bundestag verlässt, ist der Ansicht, dass Angela Merkel (CDU) ohne seine "bescheidene Mitwirkung" 2005 wahrscheinlich nicht Kanzlerin geworden wäre. Das sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit".
Denn seine Frage, ob Wolfgang Schäuble (CDU) in der Parteispendenaffäre Geld angenommen habe, hätte erst dazu geführt, dass Schäuble den Parteivorsitz räumen musste - was Merkel den Weg an die Spitze gebahnt habe. Seinen ehemaligen Fraktionskollegen Ludger Volmer bezichtigte Ströbele der Lüge.
Volmers Darstellung, wonach acht Bundestagsabgeordnete der Grünen anlässlich der Abstimmung über den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr 2001 "geknobelt" hätten, wer mit Nein habe abstimmen dürfen, sei "eine bösartige Lüge", sagte Ströbele. "So eine Gewissensentscheidung mit Streichhölzern oder Ähnlichem auszuknobeln, wäre nun wirklich unter unserer Würde!" Volmer hatte in einem Buch behauptet, es sei damals darum gegangen, wer den Kanzler der rot-grünen Koalition, Gerhard Schröder (SPD), hätte retten müssen. Ströbele habe ein Nein erwischt und so seinen "Rebellennimbus" retten können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur