Wagenknecht-Rückzug: Höhn mahnt Genossen zur Vernunft
Archivmeldung vom 13.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttDer Ostbeauftragte der Linksfraktion im Bundestag und frühere Bundesgeschäftsführer der Partei, Matthias Höhn, hat seine Parteifreunde nach dem Verzicht von Fraktionschefin Sahra Wagenknecht auf eine erneute Kandidatur davor gewarnt, öffentlich so wörtlich "dreckige Wäsche" zu waschen.
"Ich erwarte von allen, dass sie sich darüber im Klaren sind, welche Bedeutung die anstehenden Wahlen in diesem Jahr für die Linke haben", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagsausgaben) mit Blick auf die Europawahl, die vier Landtagswahlen und Kommunalwahlen, die 2019 stattfinden.
"Sie sind existenziell."
Höhn fügte hinzu: "Jeder, der meint, er müsse jetzt in der Öffentlichkeit dreckige Wäsche waschen und über andere in der Partei herfallen, handelt verantwortungslos." Zuvor hatte der Linken-Abgeordnete Thomas Lutze den Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger vorgeworfen, Wagenknecht unwürdig behandelt zu haben. "Ich kann nur vermuten, dass auch die Form der innerparteilichen Angriffe, besonders die persönlichen, sie bei ihrer Entscheidung beeinflusst haben", sagte Lutze, der aus Leipzig stammt, aber wie Wagenknecht im Saarland lebt. Auch Wagenknechts Stellvertreterin Sevim Dagdelen zieht sich aus dem Fraktionsvorstand zurück. Die "Bild"-Zeitung zitierte am Dienstag einen nicht näher genannten "Insider" mit den Worten: "Der Mobbing-Terror gegen Wagenknecht und Dagdelen geht auf keine Kuhhaut." Mehrere Abgeordnete rund um Kipping und Riexinger zögen permanent über sie her. Der linke Parteiflügel um Wagenknecht und Dagdelen verlange deshalb den Rücktritt der Parteichefs.
Quelle: dts Nachrichtenagentur