NRW-Antisemitismusbeauftragte übt scharfe Kritik an Düsseldorfer Anti-Corona Video mit Farid Bang
Archivmeldung vom 22.07.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDas Anti-Corona-Video der Stadt Düsseldorf mit dem umstrittenen Rapper Farid Bang hat für eine scharfe Reaktion vonseiten der NRW-Landesregierung gesorgt.
Deren Antisemitismusbeauftragte, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Die Wahl des Rappers Farid Bang für ein öffentliches Projekt, das gerade beim Thema Corona-Virus aufklären soll, ist schwer zu ertragen."
Die Aktion sei ein Affront gegen alle, die sich für eine offene und tolerante Gesellschaft einsetzten. "Die Vorbildfunktion eines Musikers wie Farid Bang muss hinterfragt und diskutiert werden, wenn er Antisemitismus propagiert und zudem immer wieder auch mit gewaltverherrlichenden und frauenfeindlichen Texten provoziert", sagte die FDP-Politikerin.
"Bei aller Wertschätzung für die Freiheit der Künste: Für das, was Farid Bang vertritt, ist kein Platz im öffentlichen und demokratischen Leben in Nordrhein-Westfalen! Und ein fatales Zeichen an das jüdische Leben in unserem Land!" Leutheusser-Schnarrenberger hat erst kürzlich eine Studie zum Antisemitismus in der deutschen Gangster-Rap-Szene in Auftrag gegeben. "Diese Studie wird einen Überblick geben, welche Auswirkungen die Musik auf antisemitische Einstellungen von Jugendlichen hat. Damit wollen wir aufklären und Augen öffnen."
Quelle: Rheinische Post (ots)