Klöckner sieht Karneval durch Burka-Vergleich verunglimpft
Archivmeldung vom 19.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttCDU-Vizechefin Julia Klöckner übt scharfe Kritik an NRW-Innenminister Jäger, der das Tragen einer Burka mit einer Verkleidung an Karneval verglichen hatte. Klöckner zu "Bild": "Die Vollverschleierung ist ein Zeichen der Unterdrückung, der Desintegration, der Frauendiskriminierung und der Unfreiheit. Karneval ist das Gegenteil davon." Jäger sagte zuvor, wer die Burka verbiete, müssen damit rechnen, dass das auch Folgen für Nikolaus- oder Faschingskostüme hätte.
Klöckner weiter: "Ich bin erschrocken, wie wenig Mitgefühl er für Frauen hat, die sich das ganze Jahr über in der Öffentlichkeit nicht zeigen dürfen, weil sie in Familien mit einem antiquierten Frauenbild leben und auf der Straße sich mit einem Gesichtsschleier verhüllen müssen."
Das ganze Zitat von Julia Klöckner: "Bei Herrn Jäger mag das ganze Jahr Karneval sein und ihm die Ernsthaftigkeit für das Thema abgehen. Ich bin erschrocken, wie wenig Mitgefühl er für Frauen hat, die sich das ganze Jahr über in der Öffentlichkeit nicht zeigen dürfen, weil sie in Familien mit einem antiquierten Frauenbild leben und auf der Straße sich mit einem Gesichtsschleier verhüllen müssen.
Keine Integration, keine Teilhabe, keine Kommunikation mit der Außenwelt. Wir leben in einem freien Land, wo der weibliche Körper kein Grund ist, dass man ihn im Alltag verstecken und sich für sein Frausein schämen muss. Die Vollverschleierung ist ein Zeichen der Unterdrückung, der Desintegration, der Frauendiskriminierung und der Unfreiheit. Karneval ist das Gegenteil davon."
Quelle: dts Nachrichtenagentur