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Seehofer: Deutschland braucht eine gerechtere Vermögensverteilung

Archivmeldung vom 13.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bundesverbraucherminister Horst Seehofer, der auch stellvertretender CSU-Vorsitzender ist, hat an die Koalition appelliert, durch politische Maßnahmen für mehr Vermögensgerechtigkeit in Deutschland zu sorgen.

In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" sagte Seehofer: "Politik muss darauf hinwirken, dass es in Deutschland eine gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung gibt. Da gibt es einigen Nachholbedarf: Kinderarmut, Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand, mehr Netto in der Tasche." Das seien die wirklich wichtigen Dinge, nicht manche der aktuellen Aufregungen um Managergehälter, sagte der CSU-Vize.

Zweistellige Millionen-Einkommen oder Abfindungen in ähnlicher Höhe nannte Seehofer "nicht hinnehmbare Auswüchse" in der Bundesrepublik. Aber zugleich sollten Spitzenverdiener nicht generell an den Pranger gestellt werden. Allerdings müssten zwei rote Linien beachtet werden, verlangte Seehofer. "Wir sollten dafür sorgen, dass die kleinen Leute wieder ein vernünftiges Auskommen haben. Und was ich entschieden bekämpfe, ist die Tatsache, dass Menschen, die in diesen Millionen-Dimensionen verdienen, Hartz IV-Empfängern vorhalten, sie bekämen zu viel. Solchen Leuten fehlt jegliches Recht, als Oberlehrer gegenüber den kleinen Leuten aufzutreten", sagte Seehofer. Politik sollte sich der Frage zuwenden, wie könne man denen helfen, die trotz voller Arbeit ihre eigene Existenz nicht sicherstellen könnten. "Es ist doch absurd, dass denen der Staat in vielen Fällen ihr Einkommen aufbessern muss." Deutschland brauche auch "eine gerechtere Vermögensverteilung", verlangte der CSU-Politiker. "Deshalb muss die Koalition ihre Hausaufgaben bei der Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand erledigen. Den kleinen Leuten helfen und Auswüchse bei den Großen eindämmen, das ist der politische Auftrag für eine gerechte Gesellschaft."

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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