SPD-Verteidgungspolitiker Arnold kritisiert Marine nach Untersuchungsbericht zur Gorch Fock
Archivmeldung vom 15.03.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, hat die Marine aufgrund des jüngsten Untersuchungsberichts zu den Vorgängen auf der "Gorch Fock" kritisiert. "Ich habe den Eindruck, dass die Marine hier versucht, weich zu zeichnen", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung".
Dies gelte vor allem für die Zusammenfassung. "Ich unterschreibe die Bewertung nicht. Denn wenn man den Bericht genau liest, dann stellt man fest, dass es schwerwiegende Fehlentwicklungen gibt." So seien Soldaten gezwungen worden, in die Takelage zu steigen, obwohl sie dies nicht wollten. Schikane werde klein geredet. Zudem hätten die Unteroffiziere auf dem Schiff "mehr oder weniger das Sagen" gehabt. Arnold mahnte: "Ich erwarte, dass die Marine diese Fehlentwicklungen abstellt. Das ist nicht Sache der Politik." Der Bericht gelangt zu dem Schluss, dass sich die erhobenen Vorwürfe zum großen Teil als "nicht haltbar" erwiesen hätten.
CDU: "Gorch-Fock"-Kapitän wieder einsetzen
Die CDU setzt sich dafür ein, "Gorch-Fock"-Kapitän Norbert Schatz so schnell wie möglich zu rehabilitieren. "Ich kann der Marineführung nur dringend anraten, Herrn Schatz wieder in sein Kommando einzusetzen", sagte der CDU-Abgeordnete und Marine-Experte Jürgen Hardt der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Dienstagausgabe). Nach dem offiziellen Bericht einer Untersuchungskommission habe "keiner der Vorwürfe Substanz", die seinerzeit zur Ablösung von Schatz durch den damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg geführt hatten, unterstrich Hardt. "Es wäre schön, wenn die ,Gorch Fock' in Kiel wieder unter dem Kommando von Norbert Schatz einfahren könnte", fügte Hardt hinzu.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung / Rheinische Post