Juso-Chef Kühnert kündigt neue Anti-GroKo-Tour an
Archivmeldung vom 22.01.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJuso-Chef Kevin Kühnert kündigt eine Anti-GroKo-Tour an. "Für uns beginnt jetzt erst der große Teil der Arbeit. Wir wollen die Mitglieder davon überzeugen, dass unser Weg der richtige ist und ich glaube, dass wir das schaffen können", sagte Kühnert dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND/Montagausgaben). "Sobald der Entwurf für den Koalitionsvertrag vorliegt, werden wir Jusos in ganz Deutschland Veranstaltungen machen und für unsere Position werben."
Nach der knappen Entscheidung des SPD-Parteitages für Koalitionsverhandlungen mit der Union fühle er sich nicht als Verlierer, sagte der Juso-Chef weiter. "Wir haben die vergangenen Wochen immer gesagt, dass das Rennen offen ist - und das hat sich bestätigt. Der Parteitag hat sich nur knapp für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen entschlossen vermutlich knapper, als viele erwartet hätten", sagte Kühnert. Die Stimmung an der Basis sei kontrovers: "Das habe ich bei allen Veranstaltungen, die ich besucht habe, gemerkt." Alle würden den Ernst der Lage erkennen: "Die Partei macht sich diese Entscheidung alles andere als leicht."
Jusos wollen weitere große Koalition mit Neumitgliedern "sprengen"
Die Jusos zeigen sich nach der knappen Niederlage beim SPD-Sonderparteitag kämpferisch und wollen mit Neumitgliedern eine weitere große Koalition verhindern. "Jetzt gilt es, möglichst viele Groko-Kritiker in die Partei zu holen, damit wir beim Mitgliederentscheid das Ergebnis sprengen können", sagte Frederick Cordes, Juso-Chef in NRW, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
"Wir planen eine möglichst bundesweite Kampagne nach dem Motto 'einen Zehner gegen die Groko'", kündigte er an. So teuer sei der Mitgliedsbeitrag für zwei Monate. "Und wenn wir uns durchsetzen, bleiben bestimmt viele Neumitglieder der SPD erhalten", sagte Cordes. Mit Rücktrittsforderungen gegen SPD-Chef Martin Schulz rechnet er jedoch nicht. "Ich sehe keine Bewegung bei den Jusos, die sich jetzt gegen Martin Schulz richten würde. Uns ging es nie um ihn, sondern um die Zukunft der Partei", so Cordes.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post (ots)