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Gabriel verteidigt Betriebsratsimage im 150. Jahr der SPD-Geschichte

Archivmeldung vom 07.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Sigmar Gabriel / Bild. flickr.com, de.wikipedia.org
Sigmar Gabriel / Bild. flickr.com, de.wikipedia.org

SPD-Chef Sigmar Gabriel freut sich über die Zusage der Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzenden Angela Merkel, an den Feiern zum 150. Geburtstag der SPD im Mai in Leipzig teilzunehmen. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" sagte Gabriel: "Natürlich freuen wir uns über ihre Zusage und ich sage es auch ganz selbstbewusst: ich finde es auch angemessen." Sozialdemokraten hätten schließlich in den letzten 150 Jahren auch für die Freiheit von Konservativen gekämpft.

"Gegen Hitlers Ermächtigungsgesetz stimmten im Reichstag am Ende nur noch die Sozialdemokraten, während Konservative und Liberale ihm zur Macht verhalfen", sagte Gabriel. In Leipzig im Mai werde nicht nur der deutsche Bundespräsident die Festrede halten, sondern auch der französische Staatspräsident Francois Hollande sprechen. "Wir Sozis", so der SPD-Chef, "sind unverbesserliche Weltverbesserer" geblieben. Sozialdemokrat werde man, wenn man sich durch Unrecht und Ungerechtigkeiten persönlich berührt fühle. Früher sei es um revolutionäre Forderungen wie das Wahlrecht für Frauen oder den Acht-Stunden-Tag gegangen. "Heute geht es um die Bändigung des Finanzkapitalismus und ein demokratischeres Europa." Man brauche in der Politik auch Ziele, auch wenn sie in der fernen Zukunft lägen. Gabriel verteidigte in de Interview auch die Bedeutung der SPD als eine Art gesellschaftlicher Betriebsrat. "Wer schon mal von Entlassung bedroht war oder mit seinem Arbeitgeber Ärger hatte, der weiß, wie wichtig Betriebsräte sind." Sich einzusetzen für die, die alleine aufgeschmissen seien, "finde ich etwas sehr ehrenvolles und nichts Unmodernes", betonte Gabriel. "Die, die sich gern so modern gegeben haben, die neunmalklugen Banker und Finanzmarktjongleure, ihre Vorbeter in den sogenannten "Wirtschaftswissenschaften" oder bei den Medienkommentatoren, haben 2008 nicht nur unser Land, sondern die halbe Welt an den Rand der Katastrophe geführt", ergänzte der SPD-Chef. "Heute wissen wir: das war nichts anderes als hemmungslose Geldgier und die ganzen "Modernisten" stehen vor den Trümmern ihrer Theorien." Weltweit würde heute die Idee einer sozialen Marktwirtschaft wieder als Erfolgsmodell und als ziemlich modern gelten. "So schnell ändern sich "moderne" Zeiten", sagte Gabriel.

Quelle: Leipziger Volkszeitung (ots)

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