Gewerkschaften fordern deutschen Alleingang bei Hedgefonds
Archivmeldung vom 18.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor dem Treffen der G8-Finanzminsiter am Freitag in Potsdam haben Gewerkschaftsvertreter die Bundesregierung zu einem Alleingang bei der Regulierung von Finanzinvestoren aufgefordert. "Wir müssen da Vorreiter sein", sagte IG-Metall-Vorstand Wolfgang Rohde dem Tagesspiegel.
"Wenn wir ständig warten,
bis der letzte Nachzügler überzeugt ist, dann warten wir Jahrzehnte."
Auch Verdi-Vorstand Uwe Foullong forderte nationale Aufsichtsregeln
für
Finanzinvestoren. "In Deutschland wird jede kleine Sparkasse
beaufsichtigt", sagte er der Zeitung. Nur Finanzinvestoren seien von
der Aufsicht ausgeschlossen. Die Bundesregierung müsse deshalb
entsprechende Regeln in ihren Gesetzentwurf für die Branche
aufnehmen. Finanzinvestoren müsse verboten werden, Schulden auf die
von ihnen gekauften Firmen zu übertragen, forderte Foullong. "Wenn
sie Unternehmen übernehmen wollen, müssen sie das aus eigener Kraft
machen", sagte der Verdi-Vorstand. Im deutschen Kreditwesengesetz
sollten zudem strengere Eigenkapitalregeln für Banken vorgesehen
werden, wenn diese Kredite an Finanzinvestoren vergeben. "Kredite an
Private-Equity- oder Hedge-Fonds sind sehr riskant und müssen deshalb
auch mit höherem Eigenkapital unterlegt werden", sagte der
Gewerkschafter.
An diesem Freitag und Samstag kommen in Potsdam die Finanzminister
der führenden Industriestaaten (G 8) zusammen, um den G-8-Gipfel
Anfang Juni in Heiligendamm vorzubereiten. Die Bundesregierung will
dabei auch über einen internationalen Verhaltenskodex für die
umstrittenen Hedge-Fonds verhandeln.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel