NRW-Arbeitsminister Laumann warnt Fleischindustrie vor Suche nach Schlupflöchern
Archivmeldung vom 30.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttIn die Debatte um die Gründung von Tochterfirmen beim Fleischkonzern Tönnies hat sich NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann eingeschaltet.
Der CDU-Politiker sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Kaum hat das Kabinett in Berlin die neuen Regelungen für die Fleischindustrie verabschiedet, wird über neue Eintragungen in das Handelsregister und schon wieder über mögliche Schlupflöcher diskutiert. Hier kann ich nur sagen: Wir haben gemeinsam mit Berlin im Gesetzentwurf vorgedacht."
Der Fleischunternehmer solle sich seiner Verantwortung für die Betriebsorganisation nicht dadurch entziehen können, indem er ganz viele Dritte einbinde, so Laumann. Der Unternehmer müsse nämlich seinen Betrieb, in dem geschlachtet, zerlegt oder Fleisch verarbeitet wird, als alleiniger Inhaber führen. "Und damit ist dann auch für jede Prüfung klar, wer die Verantwortung trägt. Ausnahmen soll es nur geben für das Fleischhandwerk. Denn dort wissen wir, dass im Normalfall ordentlich gearbeitet und auf die Mitarbeiter geachtet wird." Zugleich appellierte Laumann an alle Beteiligten, "nicht schon jetzt darüber nachzudenken, wie die geplanten guten Regelungen zum Schutz der Arbeitnehmerrechte in der Fleischindustrie unterlaufen werden können. Denn auch darauf würden wir reagieren."
Quelle: Rheinische Post (ots)