Hofreiter fordert Pünktlichkeitsgarantie von Bahn
Archivmeldung vom 28.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttVor der Vorstellung der Bahn-Bilanz an diesem Donnerstag (28.3.) haben die Grünen eine Pünktlichkeits-Garantie von Konzernchef Richard Lutz verlangt: "Wir fordern die Deutsche Bahn auf, ihren Fahrgästen ein ernsthaftes Pünktlichkeitsversprechen zu geben. 2030 sollen 97 Prozent der Züge ihr Ziel pünktlich erreichen - das ist realistisch und angemessen", sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Hofreiter weiter: "Dafür braucht es eine ordentliche Finanzspritze durch den Bund, um das Schienennetz auszubauen, mehr Züge aufzugleisen und mehr Fachleute einzustellen." Kurzfristig müssten die Ausgaben für die Bahn verdoppelt, "mittelfristig eher vervierfacht werden", sagte Hofreiter.
Bahn-Chef Lutz präsentiert am Donnerstag in Berlin die Bilanz für das abgelaufene Jahr. Neben dem Schuldenberg sorgen Verspätungen für Negativ-Schlagzeilen. Notwendig sei daher auch ein "organisatorischer Neustart" bei dem Staatskonzern, damit das Geld nicht "in verkrusteten, ineffizienten Strukturen versickert", erklärte Hofreiter in der "NOZ". "Das zersplitterte Zuständigkeits-Chaos der Deutschen Bahn AG von zu vielen kleinen Tochter-Gesellschaften muss neu geordnet werden, denn durch Konkurrenz und Reibung zwischen DB-Töchtern entstehen unnötige Verluste", sagte Hofreiter der Verkehrsexperte der Ökopartei. "Überflüssige" Auslandsinvestitionen wie in Arriva müssten endlich aufgelöst werden, damit sich die Deutsche Bahn auf Schiene und Bahnbetrieb konzentrieren und die Erlöse hierzulande investieren könne.
Hofreiter bezeichnete die Bahn als "Riesenbaustelle, die Bundesregierung und Bahn-Vorstand jetzt dringend anpacken müssen". Das sei umso dringlicher, weil die Bahn "zum Rückgrat für eine klimafreundliche Mobilitätswende werden müsse. Klimaschutz im Verkehr darf im Verkehrsministerium nicht länger ein Fremdwort bleiben". Oberstes Ziel müsse sein, dass Bahnfahren "pünktlich, preiswert und bequem" werde.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)