Bundesregierung: Kinder bekommen zu viel Fleisch in Kitas und Schulen
Archivmeldung vom 15.09.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundesregierung hat das Angebot in Kantinen von Schulen und Kitas als zu fleischlastig kritisiert. In einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen schreibt das Bundeslandwirtschaftsministerium laut "Neuer Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Nach wie vor ist die Angebotshäufigkeit der Mittagsverpflegung von Gemüse, Vollkornprodukten und Fisch zu gering und das Angebot von vor allem fettreichen Fleisch- und Wurstwaren zu hoch." Das Ministerium berief sich bei der Einschätzung auf Studien zur Schulverpflegung.
In der Vergangenheit hatte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sich noch besorgt gezeigt, dass Schweinefleisch zusehends von den Speiseplänen in Schulen verschwinde. Angesichts der jetzt veröffentlichten Einschätzung des Ministeriums sagte Nicole Maisch, verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen: "Anstatt platt populistischer Forderungen sollte der Minister dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche gutes, gesundes Essen bekommen." Die Verpflegung von Schülern und Kindern sei nach wie vor nicht gut, der Missstand müsse dringend behoben werden.
Maisch sprach sich dafür aus, dass der Bund ein Mitspracherecht bei der Schulverpflegung erhält. Bislang verhindert das das sogenannte Kooperationsverbot. Schulpolitik ist Ländersache. Maisch: "Die Bundesregierung darf sich nicht länger wegducken hinter Ländern und Kommunen." Das Ministerium schreibt in der Antwort, dass nach Erkenntnissen der Bundesregierung nur im Bundesland Berlin eine systematische Qualitätskontrolle des Schulmittagessens erfolge.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)