Von der Leyen will Pflicht-Vorschuljahr für alle Kinder
Archivmeldung vom 21.02.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlBundesfamilienministerin Ursula von der Leyen plädiert für ein Pflicht-Vorschuljahr, das dem Schulbeginn vorangestellt werden soll und die Vorbereitung auf die Schule verbessert. In einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern sagte die CDU-Politikerin, die meisten Eltern seien sehr engagiert und erfüllten ihre Aufgabe hervorragend.
Aber es gebe auch eine Gruppe
von "Eltern, die mit sich und ihrer Lebenssituation völlig
überfordert" seien. Diese Eltern hätten kein Problembewusstsein, "sie
nehmen die Bedürfnisse ihrer Kinder überhaupt nicht mehr wahr". Von
der Leyen möchte damit ein entsprechendes Projekt des Landes
Niedersachsen auf ganz Deutschland übertragen.
Die Ministerin betonte, der normale Kindergarten helfe gerade der
problematischsten Gruppe nicht weiter, weil zu viele Kinder aus
bildungsfernen Familien die Kindergärten gar nicht besuchten. Da
könne nur die Pflicht zum Besuch der Vorschule helfen. Zur
Finanzierung eines solchen "Brückenjahres zur Schule", das Eltern und
Kommunen finanziell entlasten würde, sagte von der Leyen dem stern:
"Wenn wir frühkindliche Bildung als Aufgabe sehen, durch die die
Innovation unseres Landes in 30 Jahren geprägt wird, möchte ich mit
Bund und Ländern über die Finanzierung diskutieren und so ein
ganzheitliches Konzept entwickeln."
Die Ministerin will außerdem wie das Land Nordrhein-Westfalen einen
verbindlichen Sprachtest im Alter von vier Jahren bundesweit
einführen. Für diejenigen, die in diesem Alter noch wie Drei- oder
Zweijährige sprächen, "muss der Staat verpflichtend Sprachkurse
machen, damit die Kinder das ganze Potenzial an Kreativität, an
Fantasie, auch an Lernvermögen der frühen Jahre entwickeln können".
Quelle: Pressemitteilung stern