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Meinungsforscher: Union wird Opfer ihres wirtschaftlichen Erfolgs

Archivmeldung vom 01.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Logo der Union (CDU und CSU)
Logo der Union (CDU und CSU)

Bild: CDU/CSU

Meinungsforscher führen die schlechten Umfrageergebnisse von CDU und CSU in Hessen und Bayern auch auf die seit Jahren florierende Wirtschaft zurück. "Die Bevölkerung nimmt die positive ökonomische Entwicklung als naturgegeben, sodass die Regierungsparteien daraus keinen Honig saugen können", sagte der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap, Michael Kunert, der "Welt am Sonntag".

Den Unionsparteien werde in Umfragen traditionell große Wirtschaftskompetenz attestiert. "Doch weil es den meisten Menschen zurzeit gut geht, ist ihnen wirtschaftliche Kompetenz nicht so wichtig", so Kunert. Die gute Wirtschaftslage helfe dieses Mal weder der CSU in Bayern noch der CDU in Hessen bei den anstehenden Landtagswahlen. Früher hätten die Bürger stets die Schaffung von Arbeitsplätzen als wichtigste politische Aufgabe genannt, so Kunert weiter. Doch angesichts der entspannten Beschäftigungssituation spiele dieses Thema heute fast keine Rolle mehr. Darin sieht auch der hessische Koalitionspartner die Ursache für die schlechten Umfragewerte der CDU.

Die beachtlichen wirtschaftlichen Erfolge stünden derzeit wenig im Fokus, sagte Hessens Grünen-Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir der Zeitung. "Weil die Zeiten so gut sind, treibt das die Bürger wenig um." Hinzu komme, dass die Landespolitik bisher eine vergleichsweise geringe Rolle im Wahlkampf spiele, alles werde von der Bundespolitik überlagert. "Das ist eine Situation, die wir so noch selten hatten", so Al-Wazir. Da helfe es auch nichts, dass die Umfragen für die schwarz-grüne Koalition die höchsten Zufriedenheitswerte zeigten, die je im sogenannten "Hessentrend" für eine Landesregierung gemessen worden seien.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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