Kretschmer fordert Gespräche mit Taliban und Assad
Archivmeldung vom 05.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) übt scharfe Kritik an der Politik der Ampel-Koalition und fordert einen grundsätzlichen Kurswechsel in der Migrationspolitik und beim Bürgergeld.
"Konsequent all jene abzuschieben, die keinen Asylgrund und kein Recht
haben, hier zu sein, die kriminell sind und unsere Gastfreundschaft
missbrauchen, die müssen schnellstens in ihre Heimatländer zurück, auch
nach Syrien und Afghanistan", sagte er der "Welt" (Montagausgabe). "Wenn
wir aus Afghanistan Ortskräfte nach Deutschland holen können, muss es
auch möglich sein, Menschen von dort zurückbringen."
Dazu müsse
die Bundesregierung auch Gespräche mit den Taliban oder Syriens Diktator
Baschar al-Assad führen. "Genau das ist die Aufgabe der
Bundesregierung, die Gespräche müssten längst laufen. Nur weil uns die
Machthaber dort nicht gefallen, dürfen wir uns doch nicht zu fein sein,
mit ihnen zu verhandeln, um bei uns ein drängendes Problem zu lösen."
Kretschmer
weiter: "Ziel muss es sein, von derzeit 300.000 auf 50.000 oder 30.000
Zuwanderer pro Jahr zu kommen." Die angekündigte Grenzpolizei, mit der
Sachsen dem Beispiel Bayerns folgen will, werde bald aufgestellt: "Eine
Expertenkommission wird in wenigen Wochen ein Konzept für die Sächsische
Grenzpolizei vorlegen. Mehrere Hundert zusätzliche Beamte werden dann
gegen illegale Migration vorgehen, gegen Schleuser, Autodiebe sowie
Drogenkuriere."
Der Ministerpräsident fordert zudem eine
grundlegende Reform des Bürgergelds, die jüngsten Verschärfungen durch
die Ampel seien "Kosmetik". "Tausende könnten arbeiten, tun es aber
nicht und bekommen Geld vom Staat, für das die Steuerzahler hart
arbeiten. Um dem einen Riegel vorzuschieben, wäre eine Beweislastumkehr
nötig. Sprich: Wer Bürgergeld will, muss nachweisen, dass er nicht in
der Lage ist, zu arbeiten. Erst dann darf es Geld geben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur