Thomas-Cook-Krise: Verbraucherschützer fordern Insolvenzversicherung für Airlines
Archivmeldung vom 23.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttNachdem der Ferienflieger Condor eine Bürgschaft des Bundes beantragt hat, fordert der Verbraucherzentralen Bundesverband (VZBV) eine verpflichtende Insolvenzversicherung für Airlines. Das sagte Klaus Müller, Vorstand des VZBV, gegenüber der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Müller: "Die Thomas-Cook-Pleite ist der wiederholte Weckruf an die Politik, eine verpflichtende Insolvenzversicherung für Fluglinien einzuführen, damit nicht der Staat mit Bürgschaften einspringen muss."
Müller warnt davor, dass Urlauber möglicherweise nicht ausreichend versichert sind, falls der Thomas-Cook-Ableger Neckermann-Reisen den Markt verlässt: "Wir halten es für notwendig, den Höchstbetrag für die Haftung von 110 Millionen Euro deutlich zu erhöhen. Sie bedeutet ja faktisch, dass die Verbraucher bei einer Pleite eines wirklich großen Tourismuskonzerns möglicherweise nicht ausreichend geschützt sind."
Für den Fall, dass Unternehmen der Thomas-Cook-Gruppe in Deutschland Pauschalreisen absagen, fordert Müller eine schnelle Auszahlung des Geldes. "Ich appelliere an die Versicherer, unverzüglich die Kosten zu erstatten, damit Geschädigte Reisen umbuchen können. An die anderen Reiseanbieter appelliere ich, jetzt keinen Krisenaufschlag zu nehmen, damit die Urlaubsvorfreude kein zweites Mal verdorben wird."
Quelle: Rheinische Post (ots)