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Gesundheitssenatorin Kalayci: "Berlins erster Corona-Patient ist junger Mann aus Berlin-Mitte"

Archivmeldung vom 02.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Virchow-Klinikum: Zentralgebäude Mittelallee 10
Virchow-Klinikum: Zentralgebäude Mittelallee 10

Foto: Fridolin freudenfett
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hat erstmals Einzelheiten zum ersten Corona-Fall in Berlin bekanntgegeben. Im Inforadio vom rbb sagte die Senatorin am Montag, es handele sich um einen jungen Mann aus Berlin-Mitte. Er habe sich gestern in der Rettungsstelle der Charité im Virchow-Klinikum gemeldet.

Von dort sei er sofort in die Charité in Mitte gebracht worden, wo er behandelt und isoliert werde. Sein Zustand sei stabil. Der zuständige Amtsarzt sei unmittelbar danach tätig geworden, so Kalayci weiter.

Er habe sofort nach Kontaktpersonen des Infizierten gesucht: "Die Nachverfolgung hat bisher ergeben, dass es zehn Kontaktpersonen gab. Das ist noch überschaubar. Es sind Berliner und Berlinerinnen darunter, Mitbewohner und Freunde des Infizierten, aber auch die Eltern aus Nordrhein-Westfalen, die zu Besuch in Berlin waren."

In der Rettungsstelle des Virchow-Klinikums, wo der Patient sich zuerst gemeldet hatte, habe man ebenfalls nachverfolgt, mit wem er Kontakt hatte. "Als erste Vorsichtsmaßnahme wurde in der Nacht die Rettungsstelle geschlossen. Man kann aber jetzt schon sagen, dass der Patient nicht im Wartezimmer war." Weitergehende Maßnahmen wie die Schließung von Schulen und Kitas hält Gesundheitssenatorin Kalayci derzeit für nicht notwendig.

EU stuft Coronavirus-Risiko als "hoch" ein

Die EU-Kommission hat die Gefährdungslage durch die aktuelle Coronavirus-Epidemie hochgestuft. Das Risiko, sich in der EU anzustecken, werde mittlerweile als "hoch" eingeschätzt, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montagmittag. Sie berief sich dabei auf eine Einschätzung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Bisher war das Risikoniveau als moderat eingestuft worden. In Deutschland schätzt das Robert-Koch-Institut die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung aktuell als "mäßig" ein. Eine weitere weltweite Ausbreitung des Erregers gilt aber nach Angaben der selbstständigen Bundesoberbehörde als wahrscheinlich.

Spahn plant "Kommunikationsoffensive" zu Coronavirus

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant eine Informationskampagne zur aktuellen Coronavirus-Epidemie. Man wolle in eine "verstärkte Kommunikationsoffensive" gehen, sagte Spahn am Montagvormittag in Berlin. Hier seien verschiedene Kanäle vorgesehen. Eine Anzeigenkampagne in Tageszeitungen sei bereits angelaufen, so der Gesundheitsminister. Kampagnen für die sozialen Medien und die Produktion von Werbespots für das Radio sollen demnach neben Informations-Hotlines ergänzend wirken. Unterdessen kritisierte der Charité-Virologe Christian Drosten die Debatte rund um die Viruserkrankung - vor allem im Internet. In den sozialen Medien sehe man "viel Drama" rund um die Fallsterblichkeit, sagte Drosten. Dort finde eine "Überbetonung" des Risikos statt. Er sehe hier "keine richtigen Fakten oder Zahlen". Diese liege "aktuell bei 0,3 bis 0,7 Prozent". Jedoch sei die Krankheit "im Prinzip für den Einzelnen gar kein Problem". Man sorge sich aktuell "um die Gesellschaft, nicht um das Ego", sagte der Virologe. Dabei gehe es um die Geschwindigkeit der Ausbreitung, der sogenannten Reproduktionsrate. Drei Personen infizierten sich aktuell ungefähr an einem Infizierten, so Drosten. Ziel sei es nun, diese Rate unter 1,0 zu drücken.

OECD: Coronavirus ist größtes Wirtschaftsrisiko seit Finanzkrise

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht die aktuelle Coronavirus-Epidemie als die größte Gefahr für die Weltwirtschaft seit der globalen Finanzkrise. Weitere Einschränkungen des Personen-, Waren- und Dienstleistungsverkehrs seien absehbar und dürften zu einer Verschlechterung des Geschäfts- und Konsumklimas und einer Verlangsamung der Produktion führen, teilte die OECD am Montag auf Basis ihrer aktuellen Konjunkturprognose mit. Sollte die Epidemie sich als eher mild erweisen und die Verbreitung schnell eingegrenzt werden, rechne man mit einem Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr 2020 um 2,4 Prozent. Bisher war die OECD von 2,9 Prozent Wachstum ausgegangen. Bei einem schwereren Verlauf der Epidemie könnte sich das Weltwirtschaftswachstum auch halbieren, so die Organisation weiter. In diesem Fall wäre unter anderem in der Euro-Zone eine Rezession wohl unvermeidbar.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots) / dts Nachrichtenagentur


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