Sachsen-Anhalts Schulamt weiter ohne reguläre Leitung: Staatssekretärin übernimmt
Archivmeldung vom 18.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttSachsen-Anhalts Schulamt steht mit dem akuten Lehrermangel vor der größten Aufgabe seiner Geschichte - und ist seit 2016 ohne reguläre Leitung. Staatssekretärin Eva Feußner (CDU) hat den Posten nun kommissarisch bis auf Weiteres übernommen. Das bestätigte das Bildungsministerium der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
Hintergrund: Die Besetzung des Direktorenpostens ist durch einen Rechtsstreit blockiert. 2016 hatte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) Amtschef Torsten Klieme (SPD) überraschend am letzten Tag der Probezeit abgesetzt. Weil Klieme klagt, kann das Ministerium den Posten derzeit nicht regulär besetzen.
Laut Ministerium stehen nach einer erfolgreichen Ausschreibung bereits Kandidaten in den Startlöchern. Wann der Rechtsstreit entschieden wird, ist jedoch nicht absehbar. Die Führungslosigkeit in der Behörde ist angesichts aktueller Herkulesaufgaben ein Problem: 2018 sollen 1.000 Lehrer eingestellt werden. Noch vor Jahren ging es lediglich um einen Bruchteil der Einstellungen pro Jahr. Unklar ist derzeit, wie lange die Klage die Neubesetzung des Chefpostens blockiert.
In der Koalition sorgt die Personalie Feußner für Unmut. SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Pähle sagte der Zeitung, es sei "ungewöhnlich, dass eine Staatssekretärin nebenbei eine solche Behörde" leite. "Offenbar ist der Punkt erreicht, an dem niemand im Kollegium diese Aufgabe übernehmen will."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)