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Sarrazin nach Parteiausschluss-Urteil irritiert

Archivmeldung vom 11.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Thilo Sarrazin (2018)
Thilo Sarrazin (2018)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Thilo Sarrazin hat irritiert auf das Urteil der Schiedskommission Charlottenburg-Wilmersdorf reagiert, wonach man ihn aus der SPD ausschließen könne. "Kann man wegen eines Buches aus einer Partei geworfen werden? Ja, in Deutschland im Jahr 2019 ist dies möglich bei der SPD", sagte Sarrazin der "Bild".

Er hätte dies bei der 156-jährigen Tradition der SPD, die vielfachen Verfolgungen ausgesetzt gewesen sei, nie für möglich gehalten, dass man wegen seiner Meinung verfolgt und ausgeschlossen werde. "Die SPD hat heute eine falsche Entscheidung in erster Instanz getroffen. Es ist schade, dass sie nicht die Kraft fand, eine andere Entscheidung im Interesse der Meinungsfreiheit und der innerparteilichen Demokratie zu treffen", fügte Sarrazin hinzu. Die heutige Entscheidung werde "den Niedergang der SPD nicht aufhalten".

In dem Urteil heißt es über Sarrazin, dass durch die "Verbreitung anti-muslimischer und kultur-rassistischer Äußerungen" ein "schwerer Schaden für die SPD entstanden" sei. "Ich hatte nie Funktionen in der SPD; war nie Abgeordneter oder Funktionär. Noch nicht einmal Abteilungskassierer. Ich hatte nur exekutive Funktionen", sagte Sarrazin dazu. Als einfaches Parteimitglied sei er gerne bereit, die Erneuerung der SPD mitzutragen. "Ich werde gerne meinen Beitrag dazu leisten." Von seinen Rechtsanwälten hieß es auf Nachfrage der "Bild", dass man im Zweifel alle weitere Instanzen bemühen werde, um das Urteil überprüfen zu lassen - vom Landes- und Bundesschiedsgericht der SPD bis zum Bundesverfassungsgericht. Seine Anwälte rechnen demnach mit einem jahrelangen Rechtsstreit.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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