Heil gegen Einschränkung von Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat den Vorschlag von Allianz-Chef Oliver Bäte zurückgewiesen, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall für den ersten Tag einer Krankmeldung zu streichen. "Wer krank gemeldete Beschäftigte unter den Generalverdacht des Blaumachens stellt, hat ein verzerrtes Bild von den arbeitenden Menschen in diesem Land", sagte Heil dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Die Deutschen sind keine Drückeberger und Faulenzer", so der
Arbeitsminister weiter. "Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
einzuschränken, wird es mit mir und der SPD nicht geben."
Besonders
Arbeitnehmer mit niedrigen Einkommen würden unter einer
Wiedereinführung des Karenztages leiden, warnte Heil. "Es würde die
Menschen hart treffen, die tatsächlich krank sind und die einen geringen
Lohn haben, vor allem Frauen", so der Sozialdemokrat. "Deshalb ist das
der falsche Weg."
Wenn Einzelne das System ausnutzten, müsse man
gezielt dagegen vorgehen, forderte Heil. "Ich habe kein Verständnis für
Blaumacher", erklärte er. Aber es bestünden genügend Instrumente, um mit
Verdachtsfällen umzugehen. "Ein Arbeitgeber, der den Verdacht hat, dass
jemand blau macht, kann auch ab dem ersten Tag das Vorlegen einer
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung verlangen", sagte der SPD-Politiker.
"Wer beim Blaumachen erwischt wird, muss außerdem mit arbeitsrechtlichen
Konsequenzen rechnen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur