Kultusminister: 30 statt 60 Grundschulen vor dem Aus
Archivmeldung vom 31.05.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Sachsen-Anhalt werden deutlich weniger Grundschulen geschlossen als zunächst erwartet. Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) rechnet "am Ende mit vielleicht 40 Schulen", die bis 2017 schließen müssen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung. Fest stehe: Zum Ende dieses Schuljahres werden 30 Grundschulen abgewickelt. Zu Beginn der Schließungs-Debatte vor zwei Jahren hatte Dorgerloh selbst noch 60 Schulen auf der Kippe gesehen.
Das Bürgerbündnis "Schule vor Ort" ging bislang sogar davon aus, dass bis zu 160 Grundschulen bedroht sind, wenn die Vorgaben des Landes greifen: Danach müssen Grundschulen ab dem kommenden Schuljahr mindestens 60 Schüler haben, in dünn besiedelten Regionen dürfen es auch 52 sein. Im vergangenen Jahr erfüllten 75 Grundschulen die aktuellen Vorgaben nicht. Dass jetzt nur 30 Schulen schließen müssen, geht auf die Schulplanung der Kreise zurück. Die haben laut Dorgerloh genutzt, unter anderem mit neuen Einzugsbereichen die Schüler entsprechend auf die Schulen zu verteilen. So erreichen mehr Schulen die Mindestschülerzahl. Offen ist, ob nun die Schulwege länger werden. "In der Regel dauert der Schulweg nicht länger als 45 Minuten", sagte Dorgerloh dem Blatt. Der Schülerverkehr werde jetzt aber von Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) überprüft. Zu der Frage, ob eine weitere Schließungswelle droht, wenn die Mindestzahl der Schüler im Schuljahr 2017/18 auf 80 angehoben wird, äußerte sich der Minister nicht. Nach der monatelangen hitzigen Debatte um die Schulschließungen zeigte sich Dorgerloh insgesamt zufrieden. "Der Anteil kleiner Schulen im Land ist auch künftig unglaublich hoch, das ist aber auch okay so", sagte er. Die Zahl der Schließungen sei "vernünftig und akzeptabel, nicht überzogen, aber auch nicht zu nachsichtig".
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)