Ruf nach Stasi-Beauftragten für den Westen
Archivmeldung vom 26.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Stasi-Landesbeauftragte von Sachsen-Anhalt, Birgit Neumann-Becker, unterstützt den Vorschlag ihres sächsischen Kollegen Lutz Rathenow, Stasi-Landesbeauftragte auch in Westdeutschland zu schaffen. "Wir haben viel zu tun mit Anfragen aus den alten Bundesländern, in Sachsen-Anhalt vor allem aus Niedersachsen", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". "Das sind Ostdeutsche, die im Westen leben und denen dort die Ansprechpartner fehlen. Insofern ist das in der Tat ein Problem. Und von daher würde es durchaus Sinn machen, wenn es auch in den alten Ländern Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen gäbe."
Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, widersprach Rathenows Vorstoß. "Es gibt derzeit mit dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen eine zentrale Ansprechstelle, die jedem Bundesbürger offen steht", erklärte er dem Blatt. "Die Ausweitung dezentraler Infrastruktur auf die alten Bundesländer halte ich für überzogen." Zudem gingen die Anträge auf Akteneinsicht zurück. Die Stasi-Landesbeauftragten tagen an diesem Wochenende in Dresden gemeinsam mit der Bundesstiftung Aufarbeitung, um über die Zukunft der DDR-Aufarbeitung knapp 25 Jahre nach dem Mauerfall zu sprechen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)