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Forsa: Knapp die Hälfte der Bundesbürger gegen schärfere Ausgangssperren

Archivmeldung vom 30.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Die Regierung sperrt die Deutschen ein? Kriegszustand ohne Krieg? (Symbolbild)
Die Regierung sperrt die Deutschen ein? Kriegszustand ohne Krieg? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Mit 55 Prozent befürworten mehr als die Hälfte der Deutschen bundesweit schärfere Ausgangsbeschränkungen.42 Prozent der Bundesbürger lehnen dies dagegen ab. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Blitzumfrage im Auftrag von RTL und ntv. Anhänger der FDP sprechen sich mit 57 Prozent mehrheitlich gegen diese verschärfte Beschränkung aus, gefolgt von der AfD mit 52 Prozent.

Am stärksten befürworten die Anhänger der SPD (62 %) und der CDU/CSU (57 %) schärfere Ausgangsbeschränkungen. Eine deutliche Mehrheit von 88 Prozent der Befragten halten es für richtig, dass die geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung des Corona-Virus noch mindestens weitere drei Wochen andauern sollten. Lediglich 10 Prozent der Deutschen plädieren für eine vorzeitige Lockerung dieser Maßnahmen. Dass die Beschränkungen schon vor dem 20. April gelockert werden sollen, meinen die AfD-Anhänger mit 21 Prozent etwas häufiger als der Duschschnitt. Hier sind 79 Prozent der Auffassung, dass die Maßnahmen noch drei Wochen andauern sollten (FDP 83 %, CDU/CSU 87 %, Linke 88 %, SPD 93%, Grünen 94 %).

Eine Mehrheit von 76 Prozent der Befragten befürworten eine Verlängerung der Maßnahmen über die nächsten drei Wochen hinaus, wenn es bis dahin nicht gelingt, die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Insbesondere die Anhänger der Grünen teilen mit 82 Prozent diese Ansicht. Unter den Anhängern der FDP sind es dagegen nur 57 Prozent. Mit 82 Prozent plädieren die Ostdeutschen hier eher für dieses Vorgehen als die Westdeutschen mit 75 Prozent.

Eine klare Mehrheit von 80 Prozent der Befragten sprach sich dafür aus, der der Bund im Kampf gegen die Corona-Pandemie mehr Kompetenzen erhalten sollte, um schneller und bundesweit einheitlicher Entscheidungen zu fällen. Auch die Anhänger fast aller Parteien befürworten dies (Grünen 85 %, SPD 83 %, CDU/CSU 81 %FDP 78 %, Linke 76 %). Vergleichsweise häufig lehnen dagegen mit 40 Prozent die AfD-Anhänger eine Ausweitung der Kompetenzen des Bundes im Kampf gegen Corona ab.

Eine besondere Herausforderung stellt die Corona-Krise auch für Familien dar. Dennoch hält es mit 82 Prozent eine klare Mehrheit der Deutschen für falsch, jetzt wieder Spielplätze zu öffnen. Lediglich 14 Prozent der Bürger befürworten dies. Auf Zustimmung trifft diese Forderung dabei überdurchschnittlich häufig bei den Anhängern der AfD mit 32 Prozent (FDP 20 %, Linke 18 %, CDU/CSU 15 %, SPD 13 %, Grünen 11 %).

In der aktuellen Diskussion um die Freigabe persönlicher Daten im Kampf gegen Corona wären 62 Prozent der Bundesbürger bereit, den verantwortlichen Behörden persönliche Daten zur Verfügung zu stellen (z.B. Handydaten), um Kontakte nachzuvollziehen, wenn dies hilft, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. In Westdeutschland ist mit 63 Prozent die Bereitschaft dabei etwas höher als in Ostdeutschland (56 %). Auch die älteren Befragten (60 Jahre und älter) zeigen hier mit 74 Prozent eine höhere Bereitschaft als die jungen Befragten (18- bis 29-Jährige) mit 50 Prozent. Vorbehalte zeigen sich insbesondere bei den Anhängern der FDP und Die Linke mit jeweils 44 Prozent (AfD 36 %, Grünen u. CDU/CSU 30 %, SPD 26 %).

Datenbasis: Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa am 30. März 2020 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 1.008 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)


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